Brooklyn, New York im Jahr 1945. Der zweite Weltkrieg ist vorbei und fünf befreundete Kriegsveteranen versammeln sich an einem Dezemberabend, um dem Gastgeber beizustehen, der vor kurzem seine geliebte Frau verlor.
Doch keiner von ihnen kann ahnen, was ihnen in dieser Nacht bevorsteht.
Ted Geoghegan ist federführend für BROOKLYN 45 (oder wie der Titel in der deutschen Version offiziel heißt: BROOKLYN 1945) verantwortlich und den kennen Horrorfans vor allem für WE ARE STILL HERE, einem Film, der ohne viel Geld auskommen musste, aber dennoch einige bekannte Gesichter und eine ungewöhnliche Mischung aus Haunted House-Grusel und Brutal-Anteilen verband.
BROOKLYN 45 ist eine originelle Mischung
BROOKLYN 45 verknüpft diese Elemente ebenfalls, ist jedoch anders gelagert und fügt die Bestandteile eines dialogschweren Kammerspiels hinzu.
Wenn du ein stumpfer Gorebauer bist, mag dich das Wort Dialog zwar abschrecken, das funktioniert hier aber überraschend gut.
Das liegt auch am gut aufgelegten Cast, der nur aus sieben Personen besteht und zu dem u.a. Larry Fassenden (JAKOB’S WIFE, WE ARE STILL HERE), Kristina Klebe (HALLOWEEN) und Ezra Buzzington (THE HILLS HAVE EYES) gehören.
Das ist alles andere als ein jugendlicher Cast, aber ein paar Highschool-Kids hätten in diese Geschichte nicht gepasst.
Durch das Dezember-Setting fühlt sich der Film dezent als eine Variante von Dickens EINE WEIHNACHTSGESCHICHTE erinnert und durch die anfängliche Trauerphase an Poes DER RABE (der ebenfalls im Dezember angesiedelt war). Dann sind da noch die skurrilen Persönlichkeiten, eine Leiche, ein verschlossener Raum, eine entführte Frau und viele Fragen und schon wähnt man sich in einem CLUEDO-Spiel.
Ein Kammerspiel, das nicht jeder überleben wird
Großen Respekt vor dem Regisseur, der in jedem Fall etwas einzigartiges erschaffen hat, was es so noch nicht gab und von einer missglückten Seance über Kriegsverbrechen bis zur knochenbrechenden Selbstverletzung Abwechslung für den Genrefan bereithält.
Allerdings hätte es doch gerne etwas mehr von allem sein dürfen. Hier und da scheinen sich Gespräche im Kreis zu drehen und aus der Sicht des Horrorliebhabers hätte das Verhältnis von Reden und Taten dann doch gerne ein paar mehr blutige Schandtaten beinhalten dürfen.
Gerade, weil die Location, die im Wesentlichen aus einem großen Raum besteht, keine neuen Impulse zulässt, wären 1-2 weitere Twists schön und 1-2 weitere Horrormomente leicht möglich gewesen.
Fazit
Wir haben hier es mit einem auf Charaktere ausgelegtes Mystery-Theaterstück mit einigen Horrorspitzen zu tun.
Das ist nicht immer ganz rund, aber allemal originell und auch wenn dies noch immer ein „kleiner“ Film ist, lohnt es wohl Ted Geoghegans weitere Projekte im Auge zu behalten.
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