Review: DER ÜBERGANG (2010)

der übergang
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 6.0

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6.7/10 (12)

Darsteller: Stephen Chambers, James Gilbert, David Patrick
Regie: Evan Kelly
Drehbuch: Josh McDonald
Länge: 95 min
Freigabe: ab 16
Land:
Genre:
Veröffentlichung: 3. April 2014
Verleih/ Vertrieb: Sunfilm

Ihr habt DREAMCATCHER gesehen und wart enttäuscht? Dann geht es euch wie mir, denn trotz guter Ansätze und Morgan Freeman strandete der Film in der Mittelmäßigkeit und reiht sich zudem in die lange Liste der unverstandenen Stephen King – Adaptionen.
Warum ich das erwähne? Weil DER ÜBERGANG mehr als einmal an DREAMCATCHER erinnert.

In beiden Filmen will eine Gruppe von Freunden nach einem traumatischen Ereignis ein paar Tage in einer verschneiten Waldhütte verbringen und wird in der Wildnis mit Dingen konfrontiert, die nicht von dieser Welt scheinen und Kontrolle über ihre Gedanken übernehmen kann.

der übergang

Das soll nicht zwingend bedeuten, dass DER ÜBERGANG als Abklatsch des älteren DREAMCATCHER zu verstehen ist, nur dass sich die Wege innerhalb der Handlung einige Male kreuzen. Unterschiede finden sich hingegen bereits darin, dass die Freunde in DER ÜBERGANG gar nicht so freundlich miteinander umgehen, denn nachdem Tylers Mutter starb, erlitt er einen psychischen Kollaps bei dem einer der anderen verletzt wurde. Tyler begab sich in Behandlung, aber ein Misstrauen der anderen bleibt.
Als er in den Wäldern die Asche seiner Mutter verstreuen will, entdeckt er eine Art Kraftfeld mit ungewöhnlichen Eigenschaften.

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Zunächst kann er nicht zuordnen, ob seine Psychopharmaka zur Einbildung führen, doch auch die Kumpels können das Phänomen erleben und schnell setzt eine Veränderung ein.
Die Gedanken der Freunde beginnen miteinander zu verschmelzen und sie beginnen einander (und anderen) schreckliches anzutun.
Schrecklich genug, dass die FSK ab 16 Freigabe doch verwundert.

Familienplanung, Glatzenbildung, Ärger mit dem Boss, geplatzte Träume…die typischen Männerprobleme, wenn man(n) erst einmal dem Collegealter entwachsen ist. Diese und andere Sorgen werden hier von Regisseur Evan Kelly thematisiert, was aber nur bedingt funktioniert.
Zum einen ist der Jeder-ist-auf-seine-Art-ein-Loser-Ansatz nicht irre neu, wichtiger ist aber, dass sich diese persönlichen Anleihen nicht wirklich mit den übernatürlichen Dingen vermischen wollen.
Das mag daran liegen, dass DER ÜBERGANG Kellys erste Spielfilmarbeit und auch Drehbuchautor Josh McDonald noch recht frisch ist.
Da kann es auch passieren, dass der Film Zusammenhänge bezüglich Tylers Mutter andeutet, die so offensichtlich sind, dass die Überraschung, die man uns am Ende präsentieren will, so spannend ist wie das Weihnachtsgeschenk, dass man Ende November schon heimlich geöffnet hat.

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Dafür schafft es der Film trotz offensichtlich kleinem Budget packende Momente zu kreieren, die nicht nur voll grober Gewalt sind, sondern auch schwer vorhersehbar.
Die Stärken eines Indie-Films eben. Dass die Kohle für Unmengen von „großen“ Effekten fehlte, ist sicher kein Verlust und fundamentale Dinge wie etwa Schnitt und Kameraführung sind klar im grünen Bereich.

Unterm Strich ist DER ÜBERGANG eine zwiespältige Sache. Ein erfahreneres Team hätte leicht noch mehr rauskitzeln können, aber auch ein Totalausfall wäre denkbar gewesen.

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