Gamer spielen gern, Filmliebhaber schauen gern Filme… wenig überraschend! Was aber ist mit den Leuten, die beides mögen? HANA´S GAME versucht diese Welten zu verbinden und möchte mit einer Story um Spiel und Horror punkten.
Story
Hana ist eine junge Frau, die leider mit einer schweren Last belegt ist. Sie leidet an Agoraphobie. Das ist die Angst vor öffentlichen Orten und äußert sich darin, dass die Betroffenen Panik in Situationen empfinden, aus denen sie glauben, nicht fliehen zu können. Ohne Diagnose und Hilfe verbringen die meisten Menschen mit dieser Angst ihr Leben in ihren vier Wänden und nur dort. Hana lebt so, alles was sie benötigt, wird von ihrer besten und einzigen (echten) Freundin Jen besorgt, ohne sie wäre ein Leben für Hana nicht möglich.
Die junge Frau in HANA`S GAME kennt kein anderes Leben, gegen die Langeweile hat sie sich verschiedene Spiele angeeignet und perfektioniert und verdient ihr Geld damit, neue Spiele zu testen. Mit der Zeit schreitet natürlich auch der technische Fortschritt voran und Hana bekommt die neuste Spielekonsole, lange vor Release, geliefert um sie testen zu können.
Aufregende Technik:
Das neue Gerät, genannt Omnia, wird wie ein Haarreif am Hinterkopf befestigt und muss kalibriert werden, dies wird mit Hanas Hirnströmen gemacht und letzlich so weit getrieben, dass Hana jede Streuerung im Spiel mit ihren Gedanken steuern kann. Mit der Zeit lernt die neue Technik in HANA`S GAME immer mehr und schon bald lassen sich Handys damit bedienen, oder bedient die Technick Hana?
Die Kritik an dieser hochentwickelten Spieletechnik wird bald klar. Schließlich bekommt Hana schnell Probleme, sich zurecht zu finden, auch wenn sie nicht aus der Wohnung tritt, leidet sie daran, dass ihre Träume realer werden, die Monster aus den Spielen kommen nicht mehr vor, es sind nun die Monster aus Hanas Vergangenheit.
HANA´S GAME, ein Alptraum.
Die Wohnung in der die junge Frau wohnt, könnte man wohl als düster und unsauber beschreiben, kaum Tageslicht, immer Staub und Fröhlichkeit ist nur dann zu finden, wenn Jen für die beiden kocht oder Hanas Tage etwas erhellt. Warum Hana an dieser Krankheit leidet wird in Fetzen erklärt und sollte auch kein großer Spoiler sein. Ihre Mutter leidete ebenfalls daran und sperrte Hana als Kind ein. Dass das nicht alles ist, was dahinter steckt, kann man sich durchaus vorstellen.
Traurige Story, trauriges Drehbuch:
Die Geschichte über das Mädchen ist eine gute Ausgangslage, allerdings wird klar, dass hier mehr gewollt wurde. Ob es so lief, dass mehr Themen einfließen mussten, um die Laufzeit zu strecken, ist uns natürlich nicht bekannt, dagegen vollkommen klar ist, dass das nicht zu einem besseren Horrorfilm geführt hat. Während im Trailer mit Monstern geworben wird, bekommen wir diese am Anfang und dem Ende von HANA`S GAME gezeigt… das wars.
Ebenso verloren wie die Monster ist Hanas Geschichte, ihr Vater, der eigentlich eine zentrale Rolle in HANA`S GAME hat, läuft ins Nichts. Die Mutter, der dies alles zu verdanken ist, wird erst zum Thema, dann zum Horror und letzlich zur treibenden Kraft, die den Film das letzte bisschen Seele nimmt. Wovon ihr euch ebenfalls verabschieden könnt ist, dass ihr in HANA`S GAME Horror sehen werdet. Ja, es gibt ein paar Momente, die minimal gruselig sind, aber wirkliche Angst oder ein überraschtes Erschrecken werden vor allem jene nicht erleben, die mehr als drei Horrorfilme gesehen haben.
Fazit HANA`S GAME:
Für wen ist dieser Horror-Spiel-Hybrid also gemacht? Im besten Fall sollten den Streifen Leute sehen, die ansonnsten wenig mit der Materie zu tun haben. Weder Horror-Gamer noch Filmliebhaber werden hier mehr als ein müdes Gähnen aufbringen können. Schade, denn als Kurzfilm hätte HANA`S GAME besser funktioniert, sogar als Miniserie, mit gut ausgearbeiteter Story wäre das was geworden aber so ist das leider wieder nur ein weiterer Horrorstreifen auf Amazon Prime.
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