Review: HAPPINESS (2021)(Serie)

Happiness: Cover
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 4.5

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3.2/10 (47)

Darsteller: Han Hyo-joo, Park Hyung-sik, Jo Woo-jin, Lee Joon-hyuk
Regie: Ahn Gil-ho
Drehbuch: Han Sang-woon
Land:
Genre: ,
FSK: ab 16

HAPPINESS ist die neueste quasi Zombie-Serie, die sich Netflix aus Südkorea eingekauft hat. Ursprünglich wurden die zwölf Episoden bereits 2021 auf dem Fernsehsender tvN ausgestrahlt. Und da sich Horror aus Südkorea mittlerweile auch hierzulande großer Beliebtheit erfreut, wundert es nicht, dass sich Netflix die Rechte gesichert hat. Die Serie ist eine Mischung aus Horror und Drama, wobei der Dramaanteil zum größten Teil doch überwiegt, soviel sei schon einmal gesagt.

Inhalt von HAPPINESS

Nach dem Ausbruch einer mysteriösen Krankheit, die Menschen in zeitweise blutgierige Monster verwandelt, landet das sich frisch zur Scheinehe verabredete Paar, Yoon Sae-bom und Jung Yi-hyun, kurz nach Einzug in die neue Wohnung in einer wohngebietsweiten Quarantäne. Als wären die Angriffe durch Infizierte nicht schlimm genug, müssen sie sich bald auch gegen die eigenen Nachbar*innen wehren.

Resümee zu HAPPINESS

Gleich vorweg: HAPPINESS wird die meisten Zombiefans wahrscheinlich nicht glücklich machen. Die Zombies, die eigentlich keine echten sind, sondern Menschen mit einer Art Tollwut-Variante, nehmen in den über zwölf Stunden Laufzeit vergleichsweise wenig Zeit ein. Es gibt viel Drama zwischen den Bewohner*innen des Gebäudes, und in so mancher Episode rücken die Infizierten ganz schön in den Hintergrund. Wer sich hier also auf eine rasante und vor Spannung strotzende Interpretation des Zombiegenres gefreut hat, wird enttäuscht werden. Ähnlich wie bei KINGDOM sind die Infizierten nicht die hauptsächlich langsam schlurfenden klassischen Zombies, sondern bewegen sich sehr schnell voran und haben ihre Ruhepausen, in denen sie keine Menschen angreifen. Aber da hören die Ähnlichkeiten dann auch direkt wieder auf. Während bei KINGDOM die Massen an Zombies immer im Mittelpunkt stehen, geraten sie bei HAPPINESS schnell aus dem Fokus.

Happiness: Sae-bom und Yi-hyun

Und damit wären wir dann auch bei einem der Probleme der südkoreanischen Serie angekommen: Es gibt zu viel Nebenhandlung. Die Infizierten werden teils zur Nebensache, weil die Personen im Gebäude sich um Nahrungsmittel und Wasser streiten. Oder weil ganz nebenbei (Achtung kleiner Spoiler) nicht nur ein, sondern zwei Mörder im Haus unterwegs sind. Die Streitereien zwischen den Bewohner*innen machen da allerdings noch mehr Sinn, zumal in diesem Haus eine Art Zweiklassengesellschaft herrscht. Die Leute in den Sozialwohnungen unten, und die Leute in den Eigentumswohnungen oben. Aber wozu man da noch Morde, Affären und Kryptowährungsdiebstähle einbauen musste, das bleibt unklar. Vieles wirkt wie Füllmaterial, um irgendwie die 60 Minuten Laufzeit pro Folge zusammenzubekommen. Schade, denn eigentlich hätten der Lockdown des Wohngebietes und die daraus resultierenden Probleme vollkommen ausgereicht, zumal die Szenen mit den Infizierten zu den spannendsten der Serie gehören. Es bräuchte nicht Morde und wirre Plottwists, um eine spannende Geschichte zu erzählen. In diesem Hinblick hat HAPPINESS leider Ähnlichkeit mit SWEET HOME, das sich ebenfalls in Nebenhandlungen verstrickt.

Problem Nummer Zwei von HAPPINESS: Die vielen Ungereimtheiten in der Handlung. Da wäre beispielsweise die Tatsache, dass die beiden Protagonist*innen zwar zum SEK, beziehungsweise zur Polizei gehören, aber dazu neigen, die unsinnigsten Entscheidungen zu treffen. Anstatt, dass alle in ihren eigenen Wohnung bleiben, tigern vor allem Sae-bom und Yi-hyun ständig durch das Wohnhaus und geraten dabei in Schwierigkeiten.
Und dann ist da die Tatsache, dass das Wohnhaus aus 15 Etagen besteht, die Wohnungen in der ersten Folge als extrem beliebt angepriesen wurden, dann aber nur aus etwa sieben Wohnungen, die Bewohner*innen auch am Geschehen teilnehmen.
In der letzten Episode werden einige offen gelassene Fragen zwar geklärt, andere hingegen bleiben einfach offen. Es gibt für viele Leute, die die Quarantäne in dem Wohnhaus mitgemacht haben, keine wirklichen Enden. Das ist vor allem schade, da es ja mit dieser langen Laufzeit von über 12 Stunden wirklich genug Zeit gegeben hätte.

Happiness: Infizierter will rein

Positiv fällt allerdings auf, dass die einzelnen Charaktere gut dargestellt werden. Es haben alle ihre Eigenarten, so nervig diese auch sein mögen, und wirken dadurch überzeugend. Einzelne Rollen mögen da etwas herausfallen, aber insgesamt ist das Charakterdesign das Überzeugendste an HAPPINESS, sofern man dann ihre unsinnigen Entscheidungen ausblendet.

HAPPINESS ist eine TV-Produktion, und das sieht man auch. Wie oft bei südkoreanischen Serien, die für die breite Masse produziert werden, sind Messer und teilweise auch Wunden durch Unschärfe zensiert. Etwas witzlos in einer Geschichte mit Zombies, aber muss man so hinnehmen. Dafür sieht der Rest gut aus.
Etwas irritierend ist teilweise der Soundtrack. In sehr unpassend anmutenden Momenten wird plötzlich ein dramatisch klingender Song eingespielt und lässt alles over the top wirken. Hier mögen die Sehgewohnheiten eine Rolle spielen, und wer regelmäßig K-Drama sieht, wird sich daran womöglich gar nicht stören.

Wer HAPPINESS eine Chance geben möchte, sollte sich im Klaren sein, dass hier mehr Drama als Horror zu erwarten ist. Die Handlung hat einige Längen und Ungereimtheiten. Für die meisten Leute dürften die 12 Episoden leider Zeitverschwendung sein.

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