ICH WEIß, WER MICH GETÖTET HAT konnte sich zwar Lindsay Lohan als Hauptdarstellerin sichern, aber leider war diese 2007 bereits in diverse Skandale und Gerichtsverfahren verwickelt, so dass sich ihr Mitwirken eher als Nachteil herausgestellt hat. Zudem konnte sie aufgrund einer Haftstrafe wegen Fahrens unter Drogeneinfluss nicht an der Marketingkampagne teilnehmen, was gerade als Hauptdarstellerin schmerzt. Der Film hat damals schlechte Kritiken bekommen und kam auch bei Kinobesuchenden nicht gut an. Regie geführt hat Chris Sivertson, der mit ALL CHEERLEADERS DIE etwas später einen recht unterhaltsamen Film gedreht hat.
Ob diese harsche Bewertung berechtigt ist, oder eventuell die damals unbeliebte Hauptdarstellerin dafür verantwortlich ist, könnt ihr in unserem Review zu ICH WEIß, WER MICH GETÖTET HAT lesen.
Inhalt von ICH WEIß, WER MICH GETÖTET HAT
In einer beschaulichen Kleinstadt wird eine vermisste Teenagerin schrecklich verstümmelt und tot aufgefunden. Aubrey Fleming und ihre Freundinnen halten sich nicht an die daraufhin verkündete Ausgangssperre, und kurz darauf ist Aubrey verschwunden. Etwa zwei Wochen später wird ein verstümmeltes Mädchen im Straßengraben gefunden, das exakt wie Aubrey aussieht, sich aber Dakota nennt. Das FBI versucht, das Rätsel um Aubreys beziehungsweise Dakotas Geschichte zu lösen.
Resümee zu ICH WEIß, WER MICH GETÖTET HAT
Die Handlung von ICH WEIß, WER MICH GETÖTET HAT ist zunächst relativ spannend, es wird schnell die erste Leiche gefunden, dann verschwindet Aubrey und es gibt ein paar Folterszenen zu sehen. Allerdings wird diese Spannung immer wieder durch seltsam eingefärbte Szenen unterbrochen. Beispielsweise wird das Bild komplett blau oder rot eingefärbt, oder es wird alle Farbe bis auf Blau entzogen. Letzteres erinnert stark an den Stil von SIN CITY, der zwei Jahre zuvor veröffentlicht wurde. Dieser Stil sorgt dafür, dass viele der Szenen zunächst zusammenhangslos und wirr aneinandergereiht wirken. Erst nach und nach versteht man die Zusammenhänge, die leider mit fortschreitender Laufzeit immer alberner wirken.
Die Geschichte beginnt als eine Art Serienkillerstory, entwickelt sich zu einer mysteriösen und makaberen Version von EIN ZWILLING KOMMT SELTEN ALLEIN und endet in einem absurden Chaos, das mit übernatürlichen Phänomenen und einem motivlosen Killer zwanghaft versucht, zu einem großen und überraschenden Finale zu kommen. Allerdings lässt das große Finale eine nur ratlos dasitzen und sich fragen, weshalb man fast zwei Stunden des Lebens mit diesem Film verschwendet hat.
Abgesehen von den Überblendungen und Farbfiltern ist ICH WEIß, WER MICH GETÖTET HAT technisch gesehen vollkommen in Ordnung. Die Musik wirkt manchmal etwas unpassend und geradezu kitschig, was allerdings auch mit dem Alter des Streifens zusammenhängen dürfte.
Obwohl es Gerüchte gibt, dass Lindsay Lohan ab und an zu spät am Set war und damit die Dreharbeiten schwieriger gemacht hat, spielt sie ihren Part so gut es geht. Die Rolle ist, was sie ist, und sie macht das Beste aus dem Drehbuch, so wie auch Julia Ormond und Neal McDonough als Eltern von Aubrey. Aber die Vorlage von Drehbuchautor Jeff Hammond, der hier übrigens sein erstes und letztes Drehbuch geschrieben hat, gibt nicht viel her.
Der Film beginnt mit einer Szene im Stripclub und einer recht unmotiviert wirkenden Performance einer jungen Frau. Diese erotisch angehauchten Szenen gibt es im Verlauf von ICH WEIß, WER MICH GETÖTET HAT immer wieder, und meistens wirken sie zu lang und irgendwie unpassend. Man könnte beinahe den Eindruck bekommen, dass die Produzierenden Lindsay Lohan möglichst oft halbnackt zeigen wollten, denn wirklich zur Handlung tragen sie nicht bei. Eine oder zwei Szenen hätten gereicht, um die Unterschiede zwischen Aubrey, der braven Kleinstadt-Teenagerin, und Dakota, der in harten Umständen aufgewachsenen Stripperin, zu zeigen.
Auch beinahe 20 Jahre später und ohne aktuelle Skandale der Hauptdarstellerin ist ICH WEIß, WER MICH GETÖTET HAT kein Meisterwerk und ist eher noch schlecht gealtert. Die Farb- und Überblendungsspielereien wirken altbacken und aus der Zeit gefallen – was sie ja auch sind. Die Handlung fängt relativ vielversprechend an, aber wird im Verlauf immer absurder und verliert jeden Realitätsbezug. Wer gern etwas B-Movie-Flair haben möchte, dem sei ICH WEIß, WER MICH GETÖTET HAT ans Herz gelegt, alle anderen machen lieber einen Boden um den Streifen.