Man sagt, dass sich Geschichte wiederholt und tatsächlich, erst diese Woche begann unser Review zu DEEP FEAR mit den Worten „Machen wir uns nichts vor, Haifilme sind selten gut.
Entweder ist die Story ausgelutscht, die Effekte lausig oder der Plot grotesk“.
Nun ist THE BLACK DEMON, der natürlich ein Haifilm ist, zwar etwas anders gelagert, die Aussage hat aber grundsätzlich Bestand.
Wovon handelt THE BLACK DEMON?
Paul Sturges soll für den Ölkonzern Nixon Oil eine Bohrinsel vor der Küste Mexikos inspizieren.
Er bringt dafür seine Familie mit zu dem kleinen Küstenstädchen, das der Ausgangspunkt für seine Arbeit ist. Doch Landschaft und Leute haben sich seit dem letzten Besuch zum Negativen gewandelt und als Mitarbeiter des Konzerns ist Paul nicht gerne gesehen.
Als er bei der Bohrinsel ankommt überschlagen sich die Ereignisse.
Während seine Familie am Festland von Einheimischen attackiert wird, muss Paul nicht nur feststellen, dass die Förderanlage bis auf zwei Arbeiter verlassen ist, sondern auch, dass ein riesiger Hai in den Gewässern sein Unwesen treibt.
Es gibt Filme, die sind von einem Plot angetrieben werden; es gibt Filme, die von ihren Figuren angetrieben werden und es gibt Filme wie BLACK DEMON, die von einer Message angetrieben werden.
Die Botschaft des Films: wenn der Mensch die Umwelt und Erde zerstört, wird sich diese zu helfen wissen.
THE BLACK DEMON kommt mit gut gemeiner Öko-Botschaft
Und zwar in Form eines Megalodon, jenen urzeitlichen Riesenhaien, die auch in den MEG-Filmen unterwegs sind.
Klar, wie sonst?
Als ob das nicht grotesk genug wäre, ist der Hai nur der Handlanger des Aztekengottes Tlaloc, der jene bestraft, die die Natur ausbeuten.
Liebe Filmemacher, das sind ja hehre Ziele und ja, der Mensch verhält sich gegenüber der Natur wie eine offene Hose, aber plumper hättet ihr das ja nun wirklich nicht vortragen können.
Da ist es vergleichsweise subtil, dass als Firmenname der unbeliebte Ex-Präsident Richard Nixon herhalten muss und zudem Assoziationen zum realen Konzern Exxon geweckt werden, der vor etlichen Jahren für eine enorme Ölkatastrophe verantwortlich war.
Danach bedient THE BLACK DEMON aber nur Volk, das weder Exxon noch Nixon kennt, dafür aber jeden Mumpitz glaubt und nicht auf die Idee kommt, dass hier etwas fischig riecht.
Da hocken zwei Arbeiter alleine auf der vor sich hinrostenden Plattform, weil sie aufgrund des Hais Angst haben diese zu verlassen.
Das wäre ja noch nachvollziehbar, wenn nicht zuerst Paul und in einer zweiten Bootstour dessen Familie dorthin gebracht worden wären, ohne dass diese Arbeiter den Bootsführer um Hilfe gebeten hätten.
Übrigens befindet sich die Bohrinsel in Sichtweite zur Stadt.
Ich könnte andere Beispiele groben Unfugs aufzählen, aber die Dinge sind bei THE BLACK DEMON wie sie sind, weil es so im Drehbuch steht; nicht, weil es glaubwürdig ist.
Neben der Öko-Message ist daher kein Platz für eine echte Story, sondern nur noch für seichtes Familiengetue und wer keine langen Autofahrten mit Kindern auf dem Rücksitz mag, bekommt einen süßen Chihuahua.
Am Thema vorbei
Wer hingegen Haie, Blutbad, abgetrennte Gliedmaßen und einen hohen Bodycount erwartet: das hat der mexikanische Götterhai nur begrenzt im Angebot.
Zwar wird mal ein Boot in die Luft geworfen und vom Hai spielerisch zermalmt, diese im Trailer zu sehende Szene ist aber auch schon die auffälligste des ganzen Machwerks.
Überhaupt ist dies mal wieder ein Fall von „kennste den Trailer, kennste den Film“ und das einzige Mysterium bleibt dann, wer das Menschenopfer sein soll, das den Gott besänftigt.
Aber wer das nicht erraten kann und den ganzen Film sehen muss, hat THE BLACK DEMON verdient.
Hauptdarsteller Josh Lucas war in AMERICAN PSYCHO, SESSION 9 und zahlreichen weiteren anständigen bis guten Filmen und Serien.
Zwar spielte er dort oft kleinere Rollen, während er diesmal zentrale Figur ist, seinem Schauspiel kann man aber keinen Vorwurf machen, denn weder er noch ein anderer Schauspieler hätten THE BLACK DEMON retten können.
Fazit:
THE BLACK DEMON reiht sich in eine stetig wachsende Liste der ungenießbaren Hai–Horrorfilme ein und ist dabei nicht mal trashig genug, um auf eine hämische Weise Spaß mit ihm zu haben, sondern einfach uninteressant.
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