Im Mai 1980 erschien in den USA ein Horrorfilm, von dem jeder schon einmal gehört und sicher fast jeder auch ein paar Teile gesehen hat: FREITAG, DER 13.
Fast auf den Tag genau ein Jahr später erschien THE BURNING – BRENNENDE RACHE
Inhaltlich könnten die beiden Geschwister sein, denn in beiden Fällen werden die Teilnehmer eines Sommercamps blutig dezimiert und liegen in der Zuschauergunst bei Imdb.com nahezu gleichauf (6.4 gegen 6.3). Beide teilen auch, dass sie lange Jahre auf dem Index standen, bzw. im Falle von THE BURNING – BRENNENDE RACHE noch stehen.
Der Unterschied: schon der erste Teil um die Familie Vorhees spielte fast das Achtfache seines Budgets ein, während BRENNENDE RACHE zum Negativgeschäft an den Kassen wurde.
Ob das gerechtfertigt war haben wir uns mehr als 40 Jahre später noch mal angesehen.
Worum geht es in THE BURNING – BRENNENDE RACHE?
Als Ferienlager-Hausmeister ist Cropsy nicht beliebt und so spielen ihm einige Jungen einen Streich. Der geht gewaltig schief und kurz darauf steht Cropsy in Flammen und überlebt nur mit knapper Not.
Jahre später wollen die Teenager eines neuen Sommercamps eine gute Zeit verleben, aber einer nach dem anderen wird Opfer eines Mörders, der mit einer Gartenschere sein blutiges Tun verrichtet.
THE BURNING – BRENNENDE RACHE: Tod durch Gartenschere
THE BURNING – BRENNENDE RACHE kann und will mit seinen Absichten nicht hinterm Berg halten und spoilert sozusagen schon im Titel. Darauf kommt es in einem solchen Film aber nicht an, denn hier wird eben nicht mit der Nagel- sondern der Heckenschere gearbeitet.
Bevor die aber richtig loslegt, gibt es eine Portion AMERICAN PIE. Die Teens kichern, haben Spaß beim Baden und Softballspielen, necken oder zoffen sich, kommen sich näher und sind ganz normale Jugendliche, die noch nicht ahnen, was ihnen bevorsteht.
Das ist in gewisser Weise sogar sympathisch-authentisch und auch wenn die Figuren natürlich nicht viel Tiefgang mitbekommen, werden sie uns damit etwas vertrauter. Allerdings nicht vertraut genug, als dass man wirklich mit ihnen fiebert oder gar traurig ist, wenn sie das Zeitliche segnen.
Anders als bei FREITAG, DER 13., der seine Kills relativ gleichmäßig über die Laufzeit verteilte, ereignet sich das große Sterben hier geballt zum Ende hin und dort kommen dann aber stattliche Effekte zum Einsatz. Und da – wie es sich für einen Slasher der 70er/80er gehört – auch noch Nacktheit vorkommt, erklärt sich, warum Jugendschützer nervös wurden.
Das Makeup stammt übrigens in beiden Filmen von Tom Savini.
Viele bekannte Namen und ein Arschloch
An THE BURNING – BRENNENDE RACHE arbeiteten jedoch noch weitere bekannte Menschen mit. Vor der Kamera zum Beispiel Jason Alexander (SEINFELD) und Holly Hunter (COPYKILL), hinter der Kamera Harvey Weinstein, der erstmalig als Produzent auftrat und auch am Drehbuch beteiligt war.
Wo treibt der sich eigentlich heute rum?
Dass der nach Rache dürstende Mörder im Film auf den Namen Cropsy hört, ist übrigens kein Zufall. Weinstein greift damit eine urbane Legende um einen Mann namens CropsEy mit Brandnarben auf, der aus der Psychiatrie ausbrach, einen Haken als Hand hat und Kinder entführte. Diese Story wurde (wie hier im Film) in manchem Ferienlager in den 70ern erzählt.
Fazit: Aus kommerzieller Sicht scheiterte der Versuch auf den anrollenden Slasher-Zug aufzuspringen und bei aller Brutailität und trotz Lagerfeuer-Gruselgeschichten, fehlt es THE BURNING an Atmosphäre. Wer aber einfach einen simplen Titten & Tote – Schinken sehen will, kriegt genau das und besser als manches FREITAG, DER 13. – Sequel ist er auch.
Michelle wär mein erstes Opfer gewesen
Mit einer der besten Horrorfilme