Review: COCAINE BEAR (2023)

cocaine-bear-2023
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 7.0

Please rate this

7.9/10 (7)

Darsteller: Keri Russell, Alden Ehrenreich, O'Shea Jackson Jr.
Regie: Elizabeth Banks
Drehbuch: Jimmy Warden
Länge: 95 min
Land:
Genre: ,
Veröffentlichung: 13. April 2023 (Kino); 29. Juni 2023 (DVD+BD)
Verleih/ Vertrieb: Universal
FSK: ab 16

Noch bevor COCAINE BEAR irgendwo erschien, wurde er als ein „großes Ding“ gehandelt. Zu absurd-vergnüglich klingt die Idee, einem Amoklauf eines großen Bären zuzusehen, der auf Koks ist und zudem sollte sich herausstellen, dass Ray Liotta hier seine letzte Rolle spielt.
Dass mit COCAINE SHARK gleich ein Mockbuster inszeniert wurde, ist in gewisser Weise auch ein Ritterschlag.
Viele Vorschusslorbeeren also, schauen wir mal, ob COCAINE BEAR den Erwartungen gerecht wird.

Wovon handelt COCAINE BEAR?
Als ein großer Drogentransport über einem Nationalpark abgeworfen wird, geht einiges schief: der Fallschirm des begleitenden „Mitarbeiters“ öffnet sich nicht und so liegt die heiße Ware aufsichtslos in der Natur.
Dort kann sie von jedermann gefunden werden. Parkrangern; Drogendealern, die sich auf die Suche machen, schulschwänzenden Kindern, Halbstarken…oder eben einem Bären, der das weiße Pulver keinesfalls teilen will.

cocaine-bear kritik

Unglaublich, aber COCAINE BEAR beruht auf Tatsachen

Wenn zu Beginn des Films das gute alte „based on a true story“ eingeblendet wird, ist ein Lachen vorprogrammiert. Nur, dass das der Wahrheit entspricht. Tatsächlich wurde 1985 eine erhebliche Menge Drogen über Tennessee abgeworfen, was zu einem toten Dealer und einem Bär mit Überdosis führte.

Das erklärt dann auch die Location im Film oder warum dieser in den 80ern angesiedelt ist. Allerdings ist die restliche Bären-Rampage hinzugedichtet.
Allzu akkurat scheint der Umgang mit Kokain im Film nicht dargestellt. Zumindest ist fraglich, ob Minderjährige das Zeug gleich löffelweise testen sollten oder auch wieviel Koks ein Bär verträgt.
SPOILER: anders als im Film überlebte der echte Bär seine Begegnung mit der Droge nicht, sondern starb daran SPOILERENDE

cocaine-bear rezension

Macht aber nichts, denn aus dieser Ausgangslage lässt sich natürlich leichtfüßiger Tierhorror stricken und daran ist der Film deutlich mehr interessiert als an einer 1:1 Wiedergabe realer Ereignisse.

Und so schickt Regisseurin Elizabeth Banks ungleiche Figuren in die Wälder, die entweder voneinander oder dem Bären dezimiert werden.
Banks kennt man im Horror von SLITHER oder BRIGHTBURN, dort aber als Darstellerin. Seit einigen Jahren versucht sie sich allerdings auch vermehrt hinter der Kamera (z.B. PITCH PERFECT 2).

Dass man ihr mit Jimmy Warden allerdings einen relativ unerfahrenen Autoren zum Dreh ihres ersten Horrorfilms zur Seite stellte, ist keine glückliche Kombination, denn obwohl COCAINE BEAR weder lang noch langweilig ist, hat er ein paar Längen.

cocaine bear review

Starke Momente, aber das Drehbuch hat der Bär gefressen

Soll heißen: 95 Minuten Laufzeit sind im Rahmen und durch die vielen unterschiedlichen Personen ist immer was los, manche Szenen wirken aber unausgegoren, man fragt sich wie eine Figur jetzt von A nach B kam, das Timing der Gags liegt neben dem Takt oder Momente sind zu weit in die Länge gezogen.

Allerdings ist immer dann, wenn Koks-Bär losgelassen wird, auch beste Action und funsplattrige Gewalt angesagt. Das Tier ist gut animiert und obwohl die Leichen, die seinen Weg pflastern eigentlich als Kollateralschäden auf dem Weg zur nächsten Nase des weißen Puders zu verstehen sind, enthält der Streifen so manchen gelungenen Aua-Moment.

Erwähnenswert ist sicher, dass anders als in BACKCOUNTRY, DIE PROPHEZEIUNG und anderen Bär- oder Tierhorrorfilmen das Tier zwar Menschen tötet, die meisten von ihnen aber ohnehin nicht sonderlich liebenswert sind, wohingegen die zugekokste Bärenmutter, deren Nachwuchs im Film ebenfalls in Erscheinung tritt, Sympathien weckt.

Fazit: COCAINE BEAR ist ein guter, aber kein großartiger Film. Obwohl hier Comedy regiert und man deswegen nicht jede Figur oder Entscheidung in Frage stellen braucht, fehlt zwischen einer guten Idee und guten Einzelszenen ein starkes Drehbuch als Verbindungsstück.
Und so gibt es Szenen, die man am liebsten direkt noch einmal sehen möchte, während andere nach Schnelldurchlauf schreien.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert