Nein, THE TANK ist kein Remake der Komödie aus den 80ern und anders als das Cover vielleicht vermuten lässt, auch kein Confined Space – Thriller bei dem Menschen in einem Betonbunker festklemmen.
Besagter Betontank spielt aber eine größere Rolle, denn das, was eine Familie dort vorfindet, hätte besser verborgen bleiben sollen.
Wovon handelt THE TANK?
1978. Ben und Jules betreiben eine Zoohandlung in Kalifornien. Als sie die Nachricht erhalten, dass ihnen Bens verstorbene Mutter ein bislang unbekanntes Haus in Oregon vererbt hat. Ist die Verwunderung groß…und erneut groß, als sie das großzügige Anwesen am Meer besichtigen.
Während die Familie (inkl. Tochter Reia) noch überlegt, ob sie einziehen oder die Immobilie verkaufen sollen, entdecken sie einen Wassertank und als Ben diesen versucht instand zu setzen, entfesseln sie damit eine gefährliche Kreatur.
Ja genau, THE TANK ist ein lupenreines Creature Feature und worum es sich dabei genauer handelt, wird bereits früh im Film angedeutet.
Bevor wir das Monster aber zu Gesicht bekommen, wirkt der Film eher wie der typische Haunted House Schinken (junge Familie zieht in altes Haus).
THE TANK ist ein Creature Feature mit Atmosphäre
Das ist aber gar nicht negativ zu verstehen, denn in dieser Phase können die unheimliche Immobilie, eine schattige Umgebung und das Meer in Sichtweite für Stimmung sorgen.
Dass die Handlung in den Spätsiebzigern ansetzt, gibt obendrein ein gewisses CONJURING-Feeling und einen passenden Soundtrack, ist ansonsten aber bedeutungslos.
Dass der Tank, in dem sich über Jahrzehnte ein Monster entwickelt hat, irgendwann an Bedeutung gewinnt, ergibt natürlich Sinn, fast hat man aber den Eindruck, dass die Familie von Anfang an erstaunlich scharf darauf ist, in den feucht-muffigen Raum hinabzusteigen, statt das eigentliche Haus näher kennenzulernen und auch als zu einem Punkt die Abreise beschlossen scheint, hat Ben noch mal Lust durch die Brühe zu waten.
Trotzdem ist natürlich das Monster selbst wichtiger als der Tank und das wird zwar keinen Preis für Originalität gewinnen (wie auch der ganze Film nicht), blamiert sich aber auch nicht.
Der Verzicht auf augenscheinliche CGI und eine gute Mischung aus schnellen Schnitten und Dunkelheit sorgen dafür, dass man das übergroße Tierchen nicht länger sieht als nötig und etwaige Schwächen versteckt bleiben.
Ein Erbe mit Anhängsel
Bewusst oder nicht, ein paar Erinnerungen an bekannt-bewährte Filme werden wach. Da wäre THE MONSTER zu nennen, auch aufgrund einer vergleichbaren Autoszene. Wegen biologischen Hintergründen aber auch DAS RELIKT.
Die menschlichen Darsteller haben ebenfalls nicht den ganz großen Wiedererkennungswert, aber das erwartet man bei dieser Art Film auch nicht. Die schauspielerische Leistung geht schon in Ordnung, wenngleich die Figuren gerade in der zweiten Filmhälfte fragwürdige Dinge tun.
Der neuseeländische Regisseur und Autor Scott Walker hat in der Vergangenheit den anständigen True Crime – Thriller FROZEN GROUND umgesetzt, der ist aber bereits 10 Jahre alt und seitdem war Walker nicht mehr aktiv.
An seiner Regiearbeit ist nicht viel auszusetzen, für das Buch hätte er sich aber gerne ein paar externe Ideen holen dürfen.
Fazit:
THE TANK ist weder ein Jahreshighlight, noch wird er dir den Abend versauen.
Wer altmodischen Monsterhorror mit guter Atmo mag, sollte reinschauen, viel Neues gibt es aber nicht.