Das heutige Monster gehört zu jenen, die es irgendwie schon immer gab. Ein mythisches Wesen, welches nicht an Grausamkeiten spart und auf den Namen Wendigo hört. Diese Monster gehören zur Kultur der Anishinabe, eine der größten indigenen Ethnien Nordamerikas. In all den Jahren, die der Wendigo schon sein Unwesen treibt, macht dieses Monster auch keinen halt vor Ländergrenzen, so findet man überall Geschichten mit und über die Menschenfresser. Den einzigen Unterschied, den verschiedene Länder und Völker für die Wendigowak benutzen, findet man in deren Benennung. Diese reicht von Namen wie Windigo, Wintego und Wendago bis zu Weendegoag, Weendago und Weetig.
Das Aussehen des Wendigo
Die Gestalt des Wendigo ist schon allein ein Grund zur Angst. Seine Haut ist grau, übersät mit Totenflecken und Fetzen von Hautresten, die ihm von den Knochen faulen. Mit seinen Augen, enorm vorstehend und blutunterlaufen, starrt er seinen Opfern nach. Meist menschengroß in seiner Gestalt, besitzen die übermäßig großen Füße des Wendigo, anstatt einer Verse, einen langen Stachel und die Zehen verlaufen lang und spitz. Ebenso sind die Finger lange scharfe Klauen. Ein großer Vorteil, gegenüber seinen Leidtragenden, ist seine abnorme Schnelligkeit.
S1-Folge 2 SUPERNATURAL – Wendigo
Heimat und Modus Operandi
Die Tiefen, dicht bewachsenen Wälder und alte verlassende Friedhöfe, sind seine Heimat. Dort fristet er sein jämmerliches Dasein. Seine Chance ist dann gekommen, wenn Wanderer oder Jäger sich in seiner Umgebung aufhalten. Die Wendigowak sind keine lauten Mörder, sie schleichen blitzschnell und lautlos hinter ihren Opfern her und beobachten sie lange bevor diese überhaupt Notiz von ihnen nehmen.
Wenn die Dunkelheit hereinbricht, schlägt die letzte Stunde für das Menschenleben. Das Monster spielt gern Spielchen, dafür nutzt er entweder seine Gabe zur Gedankenkontrolle, in dem er dafür sorgt, dass man seinen Kompagnon auf der Reise tötet und frisst. Ist der Wendigo aber ausgehungert, überfällt er die Menschen und verzehrt sie sofort.
Manche Folkloren berichten auch davon, dass diese Monster kürzlich Verstorbene zu Wiedergängern machen, welche dann für den Wendigo töten. Ebenfalls findet man Erzählungen die besagen, dass die Opfer keine Ruhe finden und selbst zu diesem Monster werden.
RAVENOUS – FRISS ODER STIRB (1999)
Hintergründe der Folklore
Seit ewigen Zeiten erzählen sich verschiedene indigene Stämme und Gemeinden die Überlieferungen der Wendigowak. Ursprünglich sorgte dies dafür, dass Menschen nur in Gruppen auf die Jagd gingen und ihr Überleben gesichert war. Teilweise wurden Menschen getötet, da sie im Verdacht standen, von einem Wendigo besessen zu sein. Darüber Berichtet die Geschichte von Jack Fiddler. Im 20. Jahrhundert gab es eine Wendigo-Hysterie. Diese gipfelte darin, dass Menschen ermordet wurden, von denen man vermutete, sie würden sich in Wendigowak verwandeln. Auch Jack und sein Bruder Joseph machten sich so des Mordes an einer Frau schuldig, woraufhin Jack den Freitod wählte und Joseph später im Gefängnis verstarb.
Später wurden Gruselgeschichten über die Menschenfresser vor allem kleinen Kindern erzählt, so konnte man sicher sein, dass sich die Lütten nicht nach Einbruch der Dunkelheit, allein, nach draußen trauten. Auch in der Psychologie findet die Kreatur seinen Platz. Das Wendigo- oder Windigo-Syndrom ist eine Psychose, die vor allem dem Stamm der Algonquin-Indianer zugeschrieben wird. Diese verursacht Übelkeit, Schlaflosigkeit, Depression, Alpträume und mündet zuletzt in kannibalischen Handlungen.
Wendigo im Spiel UNTIL DAWN
Der Wendigo im Horrorfilm
Natürlich ist dieses Monster wie geschaffen für das Horrorgenre, dementsprechend findet man verschiedene Horrorfilme, die den Wendigo, auf die eine oder andere Weise, zum Thema machen. Antonia Jane Bird schuf 1999 den Western-Horrorfilm RAVENOUS – FRISS ODER STIRB, hier spielen sich Guy Pearce und Robert Carlyle die Haut vom Körper, denn die Geschichte handelt von einem Fremden namens Colquhoun, dieser erholt sich nach einer langen Reise, bei einem Bad, fast augenblicklich von seiner Erfrierung. Schon bald wächst der Verdacht, das ein Wendigo unter ihnen ist.
Sehenswert ist auch der 2021 erschienene ANTLERS. Die Handlung schickt die Zuschauer in eine kleine Stadt in Oregon. Dort arbeitet Julia Meadows als Grundschullehrerin. Auf Lucas, einen ihrer Schüler, der in der Klasse einen schweren Stand hat, wird sie erst so richtig aufmerksam, als der eine verstörende Geschichte im Unterricht vorträgt. Gleichzeitig ereignen sich in der tristen Kleinstadt Mordfälle, bei denen die Leichen grausig entstellt werden. Während sich Julia dem Jungen annimmt, kommt sie zusammen mit ihrem Bruder Paul, dem Sheriff, einem uralten Aberglauben auf die Spur.
In UNTIL DAWN widmet sich gleich ein ganzes Computerspiel den Kreaturen, während sich zehn Freunde in der Berghütte der Blackwood Pines auf Mount Washington zu ihrem alljährlichen Winterausflug einfinden.
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Bildquelle: IMDb