Wenn Veganer und Fleischesser aufeinandertreffen, kann das hitzige Diskussionen auslösen.
Welcher Kompromiss sich finden ließe, zeigt VEGANER SCHMECKEN BESSER auf amüsant-blutige Weise.
Inhalt:
Vincent und Sophie Pascal betreiben eine kleine Metzgerei. Doch die Zeiten sind schwer und als einige Aktivisten im Geschäft randalieren, stehen die beiden vor dem Aus.
Durch einen Zufall erkennt Vincent einen der Eindringlinge auf der Straße wieder und es kommt zu einem folgenschweren Unfall, nach dem das Ehepaar eine Leiche entsorgen muss.
Einen weiteren Zufall später entdecken sie, dass Menschenfleisch lecker schmeckt und sich gut verkaufen lässt.
Wäre Menschenfleisch eine Alternative?
Der britische EAT THE RICH und der dänische DÄNISCHE DELIKATESSEN lassen grüßen, doch damals (also 1987 bzw. 2003) war die Ernährungsfrage eindeutig weniger umstritten als heute und die Supermarktregale kannten kaum Fleischersatz. Dass nun ein französisches Werk wie VEGANER SCHMECKEN BESSER daherkommt, ist nicht nur legitim, sondern trifft auch den Zeitgeist.
Dabei sollte man erwähnen, dass VEGANER SCHMECKEN BESSER nicht die Moralkeule schwingt, sondern vor allem unterhalten will. Weder militante Veganer, noch Billigfleisch -Tierquäler müssen sich vom Film angegriffen fühlen, denn Scherze werden gleichmäßig verteilt.
Zwar folgen wir den beiden Metzgern, doch auch die sehen die Welt anders als ihre profitgeilen Kollegen, während die Tochter plötzlich einen Veganer als Freund hat.
Die hieraus entstehenden skurrilen Szenarien sind so logisch, dass der Film längst überfällig wirkt.
Im Rahmen der Handlung werden beide Seiten gehört, das ändert aber am Ende nichts daran, dass Kunden der Pascals unwissentlich zu Kannibalen werden und nach mehr lechzen.
Also müssen die beiden mit allen möglichen Tricks, scharfen Klingen und Schrotflinten für Nachschub sorgen.
Doch das ist gar nicht so einfach, denn die Opfer müssen vegan leben, Alter und Gewicht müssen passen und sie sollten möglichst nicht gestresst sterben…gelernt ist eben gelernt.
VEGANER SCHMECKEN BESSER ist nicht neu, aber zeitgemäß
Es fällt schwer sich einen Film wie VEGANER SCHMECKEN BESSER aus deutscher Herkunft vorzustellen, ohne an umständliches Storytelling und die Angst vorm Anecken zu denken. Vermutlich wären dutzende Geldgeber beteiligt, darunter Uli Hoeneß, McDonald‘s und irgendein woker Bioladen von nebenan, die zusammen belegen, dass viele Köche auch veganen Brei verderben.
VEGANER SCHMECKEN BESSER wirkt hingegen aus einem Guss, weil Fabrice Eboué nicht nur produzierte, nicht nur Regie führte, nicht nur das Drehbuch schrieb, sondern auch noch eine Hauptrolle übernahm.
Dass es Eboué ein Anliegen ist, mehr als eine lustige Schlachtplatte zu bieten, versucht er nicht zu verhehlen, allerdings sind die zweifelnden Momente der Pascals auch die behäbigeren.
Unterhaltsamer wird es dann, wenn er seine unterhaltsamen Figuren von der Leine lässt oder man den beiden beim Killen zuschaut.
Fazit: auch ohne aufdringliche Botschaft lädt VEGANER SCHMECKEN BESSER zum Nachdenken ein.
Zum Beispiel über die Frage, ob Menschenfleisch nicht manches Problem bzgl. Klima, Hunger, Überbevölkerung und steigende Fleischpreise beseitigen würde.
Wer das aber nicht will, kann einfach eine gute Zeit mit dem Film verbringen.