YOU MIGHT BE THE KILLER lief auf den Fantasy Filmfest Nights 2019 und hat einige Zeit gebraucht um einen Release mit FSK-Prüfung zu bekommen. Im Dezember 2019 erschien der Film von Brett Simmons (HUSK, ANIMAL) in einer ungeprüften und limitierten Edition, erst am 23. Oktober diesen Jahres kam die unlimitierte Version in den Handel.
Bei YOU MIGHT BE THE KILLER handelt es sich um eine liebe- und humorvolle Hommage an die guten alten Slasher aus den 80er-Jahren, ähnlich wie das in diesem Jahr AHS: 1984 gemacht hat.
Inhalt von YOU MIGHT BE THE KILLER
Feriencamp-Leiter Sam findet sich in einer schrecklichen Situation wieder. Während der Vorbereitungen für die diesjährige Flut an Kindern, wird ein Mitglied seines Betreuer*innen-Teams nach dem anderen auf grausige Weise getötet. Hilfesuchend wendet er sich an Chuck, die ihm mit Rat und Tat zur Seite steht. Zusammen versuchen die beiden Sam vor dem anscheinend unumgänglichen Schicksal zu retten und stoßen auf eine schockierende Wahrheit…
Resümee zu YOU MIGHT BE THE KILLER
Der Film wirf das Publikum direkt ins Geschehen. Sam ist auf der Flucht und verschanzt sich in einer Holzhütte, die an FREITAG DER 13. erinnert. Erst nach und nach erzählt der Film was sich in Camp Clear Vista abspielt. Dabei werden die verschiedenen Episoden nicht in chronologischer Reihenfolge gezeigt. Um das Geschehen trotzdem einordnen zu können wird zwischendrin immer wieder der aktuelle Body Count angezeigt – natürlich in blutroten Buchstaben.
Die Erzählart ist zu Beginn von YOU MIGHT BE THE KILLER eine erfrischende Idee, nutzt sich aber während der knapp 90 Minuten Laufzeit etwas ab. Vor allem zum Ende hin wird der Streifen etwas vorhersehbar, was allerdings hervorragend zu den Vorbildern aus den 80ern passt. Die waren auch nicht immer sonderlich einfallsreich.
Nicht viel Neues, aber unterhaltsam umgesetzt
Die Handlung ist – wie bei einer Hommage an Slasher zu erwarten – nicht sonderlich komplex. Allerdings bietet sie einen Plottwist, der ihr eine neue Perspektive gibt. Komplett neu ist auch der nicht, lockert das Geschehen aber trotzdem auf.
YOU MIGHT BE THE KILLER ist ein Film, der sich selbst nicht allzu ernst nimmt. Es wird fröhlich mit Slasher-Klischees um sich geworfen. Von dem Final Girl bis zu einer unheimlicher Geschichte am Lagerfeuer ist alles dabei. Kommentiert wird das Ganze von Chuck, die in einer Videothek arbeitet und vor Horrorfilmwissen nur so strotzt. Dabei entsteht oft eine Situationskomik, vor allem in der ersten Hälfte des Films. Sind die Witze intelligent? Nicht unbedingt. Aber zum Lachen bringen sie trotzdem und genau das soll erreicht werden. Das Ganze erinnert gezwungenermaßen an SCREAM, der auch bereits die Genrekonventionen mit Ironie hinterfragt hat.
Die Spezialeffekte im Film sind gut und zumeist handgemacht. Allerdings ist der Film keine Splatter-Orgie. Wie auch oft in den Slashern der 80er finden einige Kills außerhalb des Bildschirms statt. Hier und da wurde ein wenig zuviel 80er-Jahre-Filter über das Bildmaterial gelegt, aber es lässt sich drüber hinwegsehen.
Die schauspielerischen Leistungen sind größtenteils ordentlich. In einigen Szenen wirkt die Mimik von Sam etwas übertrieben. Allerdings gleicht die stets gelassene Miene von Chuck, gespielt von Alyson Hannigan, das wieder aus.
YOU MIGHT BE THE KILLER ist ein unterhaltsamer und kurzweiliger Film. Er nimmt sich selbst nicht ernst und sorgt mit Situationskomik immer wieder für Lacher. Die Handlung ist nicht sonderlich originell, aber in Ordnung und einen gemütlichen Filmabend wert.