SURVIVE – GESTRANDET IM OZEAN geht der Frage nach, welchen Gefahren sich in den Weltmeeren verstecken. Dass viele dieser Gefahren in den Tiefen verborgen und dementsprechend unerforscht sind, macht die Angelegenheit vager, aber nicht besser.
Aber was, wenn der Ozean plötzlich weg wäre und man da nachsehen könnte, was da unten los ist?
Wovon handelt SURVIVE – GESTRANDET IM OZEAN?
Eine vierköpfige Familie ist mit ihrer kleinen Yacht auf dem Meer unterwegs. Man beabsichtigt bald wieder an Land zu gehen, doch das gestaltet sich anders als erwartet. Nachdem es zunächst zu technischen Problemen kommt, zieht ein Sturm auf und als der Morgen kommt, stellen die vier fest, dass das gesamte Wasser verschwunden ist und sie am Grund des Meeres gestrandet sind.
Hossa, das ist mal eine Prämisse, die es so auch noch nicht gab und in gewisser Weise hat das was von 20.000 MEILEN UNTER DEM MEER und anderen Geschichten Jules Vernes‘.
Das passt insofern gut, als das auch SURVIVE – GESTRANDET IM OZEAN aus Frankreich (und Belgien) stammt. Die Herkunft wird allerdings ein wenig verschleiert, da der Familienvater vom deutschen Andreas Pietschmann (DARK) gespielt wird, die Figuren englische Namen tragen und das Boot unter US-Flagge segelt.
Gerade für die stets um Eigenständigkeit bemühten Franzosen ist das Anschmiegen an den US-Markt ein kleiner Warnhinweis an den Zuschauer und der tut gut daran, diesen ernst zu nehmen.
Denn auch wenn SURVIVE – GESTRANDET IM OZEAN auf den ersten Blick nicht übel aussieht und es nun wirklich egal ist, welche Namen die Figuren tragen (wir befinden uns ja ohnehin in internationalen Gewässern) havariert die Yacht schnell mit dem Drehbuch, das zwar über eine gewisse Originalität verfügt, aber jegliche Logik mit Füßen tritt und fast nichts erläutert.
Immerhin, wir erfahren, dass der Kompass nun nach Süden zeigt, daher das Wasser dort ist, wo vorher Land war und dementsprechend die Meere leer sind, es wäre aber interessant zu erfahren, wie es dazu kam und woher die Überlebenden das so genau wissen.
Diese Überlebenden sind übrigens nicht nur Power-Dad Tom und seine Familie, sondern auch der wenige Tagesmärsche entfernte Nao, der Platz in seinem U-Boot hat. Und da ist noch ein anderer Mann, der halb verdurstet bei der Familie auftaucht und nach drei Schluck Wasser und natürlich ohne Erklärung mit einem Speer auf sie losgeht.
Halten wir fest, es sind 12 Stunden vergangen, seit das Wasser eines Meeres einfach so verschwand und das erste was du machst, ist dir einen behelfsmäßigen Speer zu bauen und Leute abzustechen? Der Typ ist nicht etwa auf der Suche nach Antworten, er zeigt sich auch nicht minimal dankbar für das Wasser, er will jetzt töten.
Immerhin ist das anschließende Katz- und Mausspiel konsequent umständlich und albern.
Das schließt auch mit ein, dass der Boden des Meeres stellenweise so rissig aussieht, als habe er seit Jahren kein Wasser gesehen. Wir verstehen ja, dass aus Budget-Gründen niemand den Pazifik leerpumpen wollte, um an Originalschauplätzen zu filmen, aber man hätte sich sicher mehr Mühe geben können.
Hier und da schimmern dann auch mal nette Einfälle durch, z.B. wenn gezeigt wird, was „da unten“ zu finden ist, seien es verendende Fische, Fässer mit Giftmüll oder auch eine alte Toilettenschüssel im Sand, die Sohn Ben zum Pinkeln nutzt. Gut erzogen, der Kleine.
Dem steht eine schauspielerische Leistung entgegen, die an der Schmerzgrenze liegt. Die beiden Kinder geben mit SURVIVE – GESTRANDET IM OZEAN ihr Debut, was einiges erklärt, aber die Mutter Émilie Dequenne (PAKT DER WÖLFE) ist eine gestandene Schauspielerin, deren Mimik zumindest hier oft nicht der Situation entspricht.
Und dann sind da noch Killerkrabben, die es auf alle Menschen abgesehen haben. Erklärung: weil sie jetzt wahnsinnig werden.
OK. Da wäre keine Erklärung womöglich die bessere Erklärung.
Die Tierchen sind aber immerhin anständig animiert.
Fazit zu SURVIVE – GESTRANDET IM OZEAN
Gäbe es nicht die ein oder andere brutale Szene, könnte man denken einen Kinderfilm zu sehen. So absurd die Ausgangssituation, so naiv die Erzählweise und hätte ich SURVIVE – GESTRANDET IM OZEAN im Alter von 8 oder 9 gesehen wären mir viele Fragen nicht eingefallen, die ich den Filmemachern im Erwachsenenalter stellen möchte.
Bei aller Kritik muss man aber auch sagen, dass das Ganze technisch nicht übel aussieht und wenn man bereit ist, sein Hirn komplett auszuschalten (Standby reicht nicht), auch ein gewisser Unterhaltungswert gegeben ist.
Hier kannst du SURVIVE – GESTRANDET IM OZEAN schauen