Der französische Regisseur Xavier Gens dürfte vielen dank FRONTIER(S) ein Begriff sein. So einen richtigen Knaller hat er seitdem allerdings nicht veröffentlicht und ist nun für IM WASSER DER SEINE auf Netflix verantwortlich. Zusammen mit Maud Heywang und Yannick Dahan (DIE HORDE) hat Gens auch das Drehbuch geschrieben.
IM WASSER DER SEINE ist ein Haifilm und bei diesem Titel erwartet man eine ziemlich trashige Angelegenheit, denn gefährliche Haie sind in europäischen Flüssen nicht zu finden. Allerdings versucht der Film, sich von Genrekollegen wie SHARKNADO und SNOW SHARKS abzusetzen. Wie genau das versucht wird und ob es wirklich etwas bringt, könnt ihr in unserem Review lesen.
Inhalt von IM WASSER DER SEINE
In Paris soll ein großer Triathlon stattfinden, bei dem der Schwimmteil in der Seine geplant ist. Leider befindet sich in der Seine auch ein extrem gefährlicher Makohai, der anscheinend Gefallen an Menschenfleisch gefunden hat. Gemeinsam mit Polizist Adil versucht die Haiforscherin Sophia, das drohende Übel abzuwenden.
Resümee zu IM WASSER DER SEINE
Der Film beginnt mit einem Zitat, das von Darwins Evolutionstheorie inspiriert ist, und zeigt danach einen riesigen Müllteppich, der im Meer schwimmt und bereits diversen Meerestieren den Tod gebracht hat. Aber ein Makohai-Weibchen scheint in dieser Umgebung bestens zu gedeihen, da es bereits nach kurzer Zeit die Länge eines ausgewachsenen Tieres erreicht hat.
Wahrscheinlich soll damit irgendwie der weitere Verlauf erklärt werden, denn dieser Hai ist alles andere als ein normaler Makohai und sieht ehrlich gesagt aus wie ein Weißer Hai mit etwas spitzer Schnauze, obwohl Makohaie eher schlank sind. Das klappt so mittelmäßig, denn am Ende von IM WASSER DER SEINE fragt man sich trotzdem, warum das alles eigentlich passiert ist und wieso dieser Hai sich gerade Paris als Aufenthaltsort ausgesucht hat.
Die Handlung selbst wirkt teilweise wie aus anderen Haifilmen zusammengebastelt: Es gibt eine geldgierige Bürgermeisterin, die auf keinen Fall den Triathlon absagen will (DER WEISSE HAI), einen Walkadaver, der Haie anlockt (THE SHALLOWS) und eine Angriffsszene, die quasi aus DEEP BLUE SEA übernommen wurde. Das ist okay, aber etwas einfallslos. Die eigenen Ideen sind teils skuril, wie beispielsweise, dass die Seine voller alter Granaten aus dem Zweiten Weltkrieg ist, die nie geräumt wurden. Dass die ein oder andere Granate noch in dem Fluss liegt, scheint realistisch, aber in dem Ausmaß wie in IM WASSER DER SEINE scheint doch übertrieben – was in einem gewollt trashigen Film Sinn machen würde, aber dem Film von Gens fehlt leider jegliche Selbstironie.
IM WASSER DER SEINE hat alles, was einen trashigen Haifilm ausmacht: CGI-Haie, eine absurde Story und Explosionen. Das größte Problem des Film ist, dass er sich selbst ernst nimmt. Es ist ja bereits absurd genug, dass sich ein riesiger Hai in der Seine rumtreibt und Jagd auf Menschen macht, aber diese Story dann ohne ein Augenzwinkern zu erzählen, ist eine verpasste Chance. Die Handlung an sich hat durchaus unterhaltsame Momente und könnte durch einen Hauch Humor nur gewinnen.
Als bewusst trashiger Haifilm könnte IM WASSER DER SEINE ähnlich wie SHARKNADO seine Fans finden. Allerdings nimmt der Film sich selbst zu ernst und verspielt damit einiges an Potential. Die Handlung ist zu absurd, um einen ernsten Film tragen zu können, und obwohl der Streifen seine unterhaltsamen Momente hat, kann er nicht vollends überzeugen.
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