Review: SIMON BECKETTS DIE CHEMIE DES TODES (2023)

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BEWERTUNGEN:
Redaktion: 6.0

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Darsteller: Harry Treadaway, Stuart Bowman, Ellen Francis
Länge: ca. 6x45 Minuten
Land: ,
Genre:
Veröffentlichung: 13. Januar 2024 (VOD)
Verleih/ Vertrieb: Paramount+ / ARD Mediathek

Wer zu der Zeit Fan von Krimi- und Thrillerliteratur war, las vermutlich um 2007 herum DIE CHEMIE DES TODES vom bis dahin weitentgehend unbekannten Autor Simon Beckett.
Beckett war zuvor als Journalist tätig, was ihn unter anderem auf die bekannte „Body Farm“ nach Tennessee führte, wo Wissenschaftler der Zersetzung von Leichen zuschauen. Diese makabre Forschung nutzte Beckett auf als Aufhänger für sein Buch.

Wovon handelt DIE CHEMIE DES TODES?
Hauptfigur David Hunter ist ein forensischer Anthropologe aus London, doch nachdem er seine Familie bei einem tragischen Unfall verlor, lebt er zurückgezogen als Landarzt in der englischen Provinz. Zumindest, bis dort die erste (aber nicht die letzte) obskur drapierte Leiche gefunden wird und Hunter seine Expertise unter Beweis stellen muss.

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Soweit ähneln sich die Handlungen von Buch und Serie, allerdings verwendet die Serie nur drei ihrer insgesamt sechs Folgen auf den Fall. Die anderen drei entsprechen nämlich der Geschichte aus dem zweiten David Hunter – Roman KALTE ASCHE, wo dieser auf die abgelegene schottische Inselgruppe der Hebriden gerufen wird, um sich einer weiteren (aber unabhängigen) Mordreihe anzunehmen.
Pro Roman stehen also 3×45 Minuten zur Verfügung, was einem längeren Spielfilm entspricht und ausreichend ist.

Aus Zwei mach Eins

Trotz unterschiedlicher Landschaften und Nebenfiguren und natürlich grimmiger Details vor, während und nach der Morde, strahlt DIE CHEMIE DES TODES eine kleinstädtische Gemütlichkeit aus, wie man sie sich in einem britischen Krimi wünscht. Der Kreis der Verdächtigen ist überschaubar, der Täter entblößt sich aber erst in den letzten Minuten.

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Leider war nicht damit zu rechnen, dass die schon hanebüchene Aufklärung der beiden Storys in der TV-Version aufgewertet wird und so wird in beiden Fällen viel Verdächtigen-Pingpong gespielt, bis dann in der Tradition eines Sherlock Holmes der unwahrscheinlichste gesteht.

DIE CHEMIE DES TODES bietet nette Gräueltaten ohne Tiefgang

Dafür geben sich die Täter in beiden Mordserien Mühe möglichst kompliziert vorzugehen. Das schmeichelt dem Zuschauer, der gerne langsam geröstete Kadaver oder Leichen mit angenähten Ersatzteilen bestaunen mag. Es ist aber so unglaubwürdig wie die Szene, in der ein Bösewicht mit dem Auto bis auf wenige Meter an ein Zelt heranfährt, ohne von dem Paar im Inneren gehört zu werden.

Da wir gerade am Meckern sind: Harry Treadaway (COCKNEYS VS. ZOMBIES, HONEYMOON) ist kein schlechter Schauspieler, aber das was David Hunter darstellen soll, nehme ich ihm nicht ab. Die anderen Mimen werden wie die Location einmal komplett nach Erledigung von Fall eins ausgetauscht.

Was bleibt ist Hunters Familien-Trauma, das in kurzen Rückblenden erzählt wird, aber auch wenn man nicht jedes Detail kennt, lange vor der letzten Episode durch zahlreiche Wiederholungen auserzählt ist.
Und trotz dieser Einblicke in sein Seelenleben bleibt Hunters Figur oberflächlich.

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Andererseits bietet die Serie ziemlich genau das, was die Bücher versprachen. Freundliche Sonntag-Nachmittag-Gräueltaten, die man gleichermaßen mit älteren Kindern und Großeltern schauen kann, ohne dass einer weinend aus dem Raum rennt.
Man wird sich hinterher nicht wie ein forensischer Anthropologe fühlen, dafür wird Hunters Fachgebiet zu selten in Szene gesetzt (vermutlich, weil man vermeiden wollte, dass einer schreiend aus dem Raum rennt).

Die Landschaftsaufnahmen der hinteren Episoden machen zudem Spaß. Obwohl DIE CHEMIE DES TODES eine deutsch-britische Koproduktion ist, überwiegen typisch britische Trademarks, wie Regen, Moore und einsame Inseln, was seinen Teil zum Crime-Feeling beiträgt.

Fazit:
DIE CHEMIE DES TODES ist alles andere als ein Highlight, aber jene Art von Serie, die man gut mit einem Auge schauen kann.
Übrigens, da es sieben Bücher um David Hunter gibt, ist eine weitere Staffel wohl nicht auszuschließen

 

Hier gibt es DIE CHEMIE DES TODES zu sehen

 

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