Review: LAST CONTACT (2023)

last contact poster
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 5.0

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6/10 (1)

Darsteller: Thomas Kretschmann, Kate Bosworth,
Regie: Tanel Toom
Drehbuch: Malachi Smyth
Länge: 117 min
Land:
Genre: , , ,
Veröffentlichung: 27. Juli 2023 (Kino)
Verleih/ Vertrieb: Weltkino
FSK: ab 16

Thomas Kretschmann ist international seit Jahrzehnten einer der wenigen deutschen Außenposten.. Auch wenn Produktionen wie KARATE DOG und DARIO ARGENTO’S DRACULA etwas sind, das jeder gerne aus seinem Lebenslauf streichen möchte, machen sich Filme wie BLADE II, KING KONG, DRAGGED ACROSS CONCRETE oder zuletzt INFINITY POOL gut in der Vita. Dazu kommen deutsche Produktionen wie DER UNTERGANG oder ROTHENBURG.

In LAST CONTACT sehen wir Kretschmann auch auf einem Außenposten und zwar in der nicht allzu fernen Zukunft mitten im Ozean.

last contact film

Worum geht es in LAST CONTACT?

Im Jahr 2063 sind weite Teile der Erde überflutet. Nur zwei Kontinente existieren noch und diese stehen im Krieg zueinander.
Auf einer kleinen Militärstation im Meer harren vier Soldaten seit mehr als zwei Jahren aus, halten Ausschau nach dem Feind und warten ungeduldig auf ihre Ablösung. Die hätte längst da sein sollen, doch weder kommt neues Personal noch wird auf Funksprüche geantwortet. Dafür nähert sich eines Tages ein führungsloses Schiff…

LAST CONTACT besitzt Elemente von DER LEUCHTTURM, von TODESSTILLE und von WATERWORLD.
Letzteres nur aufgrund seines wässrigen Aufhängers der überfluteten Welt. Mit der sonnigen Maritim-Action um Kevin Costner hat der Film sonst wenig gemein. Hier gibt es auch keine skurrilen Endzeitdudes auf Jetski, sondern Tristesse, die an einen verregneten Ostseeurlaub im November erinnert.

last contact kretschmann

Im Ozean hört dich niemand schreien

Es ist aber vor allem eine gewisse Nähe zu DER LEUCHTTURM, der in LAST CONTACT erkennbar ist.
Sicher ist Robert Eggers Werk kunstvoller, enthält Anspielungen auf Mythologie und verfügt mit Willem Dafoe und Robert Pattinson über zwei Akteure, die jedem der in LAST CONTACT auftretenden Darsteller überlegen sind, einige Parallelen bleiben aber bestehen.
Der Personenkreis ist klein, man wartet auf Wachablösung mitten im Wasser, man agiert mal mit- mal gegeneinander, der Wahnsinn wächst.

Auch wenn es sich bei LAST CONTACT offenbar um ein eher klein budgetiertes Projekt handelt, macht das erste Filmdrittel Lust auf mehr. In dieser Phase lernen wir nicht nur die vier Protagonisten Cassidy (Kate Bosworth, BARBARIAN), Sullivan (Lucien Laviscount, BYE BYE MEN), Baines (Martin McCann, CALIBRE) und Hendrichs (Kretschmann) kennen, sondern werden auch in ihre Ungewissheit und die unangenehme Situation des Ausharrens hineingezogen.

LAST CONTACT macht in dieser Phase, was ein guter Mystery-Thriller macht: er gibt sich mysteriös und nimmt auch einen im trockenen Sessel sitzenden Zuschauer mit aufs ungemütliche Meer.

Danach dreht sich die Geschichte aber im Kreis, statt weiter nach vorne zu steuern.
Wie erwähnt kommt es zu kleineren und größeren Reibereien unter der Besatzung. Hendrichs gibt dabei den sturen Kommandanten, der seine Befehle auch mal mit Waffengewalt durchsetzen muss, Cassidy und Sullivan führen eine Beziehung, die aber beide anders definieren und Baines scheint sich nirgends recht zugehörig zu fühlen.

LAST CONTACT hätte straffer und kompakter ausfallen dürfen

last contact review

Daraus hätte sich viel machen lassen, aber die Geschichte versäumt es zum richtigen Moment Fragen aufzuklären und neue zu stellen, sondern will alle Antworten zum Ende hin liefern. Zum einen sind die fast zwei Stunden Laufzeit dafür etwas viel, zum anderen überzeugt die Auflösung nicht in Gänze.

Dass LAST CONTACT in die deutschen Kinos kommt, ist eher überraschend. So sehr wir dort auch kleine Filme sehen wollen, wirkt dieser weder, als könne er Popcorn-Kids überzeugen noch Arthouse-Paläste füllen.
Das macht ihn deswegen nicht unerträglich, es bleibt nur zu befürchten, dass dies eines jener Werke ohne Zielpublikum bleibt.

Da (immer-)aktuelle Themen wie Klimaerwärmung, Vermüllung des Planeten und Krieg auch nur nebenbei statt mit Ausrufezeichen stattfinden, kann zwar nahezu ausgeschlossen werden, dass sich wer auf den Schlips getreten fühlt, aber eben auch, dass sich jemand angesprochen fühlt.

Fazit zu LAST CONTACT

Am Ende bleibt LAST CONTACT ein recht intimer, kammerspielartiger Thriller, der zwar Qualitäten besitzt, aber nicht nur eine halbe Stunde zu lange ist, sondern auch selten zwingend wirkt.

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