Review: THE COMPLEX FORMS (2023)

The Complex Forms: Cover
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 6.0

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7.5/10 (4)

Darsteller: David White, Michele Venni, Cesare Bonomelli
Regie: Fabio D'Orta
Drehbuch: Fabio D'Orta
Länge: 74 Minuten
Land:
Genre:
Verleih/ Vertrieb: HARD:LINE Festival 2024

Es gibt so Filme, die schwer einem Genre zuzuordnen sind und trotzdem irgendwie zum Horror gehören. Einige Filme von A24 könnten dieser Kategorie zugeordnet werden, aber auch der erste Spielfilm von dem italienischen Regisseur Fabio D’Orta fällt in diese Kategorie: THE COMPLEX FORMS ist ein anspruchsvoller Film, der nicht explizite Gewalt zeigt, aber trotzdem großes Unbehagen auslöst. Ganz in Schwarz und Weiß gehalten, erinnert er etwas an DER LEUCHTTURM – ist aber ganz anders.

The Complex Forms: Christian in einem Traum

Inhalt von THE COMPLEX FORMS

In einer alten Villa verkaufen verweifelte Menschen ihre Körper an eine mysteriöse Geheimorganisation. Die Körper sollen für einen bestimmten Zeitraum von geheimnisvollen Wesen eingenommen werden. Nachdem einige Zeit nichts passiert ist, spekulieren Christian und seine Zimmergenossen darauf, dass nichts weiter passieren wird. Doch dann ist ein Donnern zu hören und die Wesen treten aus dem Wald heraus.

Resümee zu THE COMPLEX FORMS

Bereits zu Beginn schafft der Film eine düstere und mysteriöse Atmosphäre, wenn Protagonist Christian mit dem scheinbaren Anführer der Geheimorganisation spricht und ihm dann per Vertrag 12 Tage seines Lebens überschreibt. Es bleibt sehr lange offen, was genau im weiteren Verlauf geschehen wird, da nur angedeutet von „ihnen“ und dem, was sie tun werden, gesprochen wird. Und so vergeht die Zeit und die Teilnehmer putzen die Villa, kochen Mahlzeiten, gehen im Garten spazieren oder spielen Karten. Diesen Teil kann man wohl als eine Art ausführlicher Einführung betrachten, denn der Teil mit mehr Spannung der Handlung geht erst mit dem Eintreffen der riesigen Wesen los.

Die Handlung wirkt zunächst eher kafkaesk, da die Teilnehmer allesamt nicht wirklich wissen, was ihnen geschehen wird, und sie auch auf genauere Nachfragen keine Antworten bekommen, was an Kafkas Geschichten wie DIE VERWANDLUNG oder DER PROCESS erinnert. Man weiß, dass es sich um eine bedrohliche Situation handelt, aber man kann das Bedrohliche nicht klar identifizieren. Immerhin ist die Teilnahme freiwillig und den Teilnehmern passiert zunächst nichts. Die Situation ändert sich, wenn die mysteriösen Wesen aus dem Wald auftauchen. Sie sind riesig, eigenartig und wirken gefährlich, so dass die Bedrohung nun greifbar geworden ist. Allerdings dauert es auch dann noch einige Zeit, bis wirklich etwas passiert. Die Handlung zieht sich teils in die Länge und hätte eventuell auch als Kurzfilm gut funktioniert. Denn wenn man ehrlich ist, sind die Szenen, in denen geputzt und gegessen wird, nicht sonderlich spannend.

The Complex Forms: Christian und Zimmergenosse

Im Fokus der Handlung steht die unbekannte Bedrohung durch die anscheinend uralten, aber trotzdem unbekannten, Wesen, die auf irgendeine Weise die Körper der Teilnehmer in Besitz nehmen und auch aus einer Geschichte von Lovecraft entsprungen sein könnten. Hier bleiben sehr viele Fragen offen. Wo kommen die Wesen her, warum genau wollen sie die Körper übernehmen, wie machen sie das? Diese Fragen bleiben auch am Ende von THE COMPLEX FORMS offen. Und während ziemlich schnell klar wird, dass dieser Film etwas sperrig und nicht für die große Masse gemacht ist, wäre ein Finale mit etwas mehr Aufklärung durchaus schön gewesen.

THE COMPLEX FORMS wurde mit einem kleinen Budget gedreht. Die Tatsache, dass der Film in Schwarz und Weiß gehalten wurde, hilft dabei das etwas zu verstecken. Die unbekannten Wesen sehen für Low-Budget gut aus. Mit Farbe wäre das möglicherweise anders gewesen.

Die schauspielerischen Leistungen sind okay, aber keine Glanzleistungen. Gut ist hingegen der Soundtrack von Riccardo Amorese, der die Situationen passend untermalt.

THE COMPLEX FORMS ist ein etwas sperriger Film, der Richtung Arthouse geht und auf gewisse Weise an Geschichten von Kafka und Lovecraft erinnert. Die Mischung an sich ist interessant, allerdings zieht die Handlung sich etwas, und es dauert lange, bis wirklich etwas passiert. Die Erzählung generell ist interessant und hat definitiv Potential.

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