Etwas mehr als zwei Jahre hat es gedauert, bis Netflix die nun zweite Staffel von TOTENFRAU veröffentlicht hat. Die deutsch-österreichische Co-Produktion basiert auf den Romanen von Bernhard Aichner, aber recht lose, wie es bereits in der ersten Staffel der Serie war.
Besetzung ist dieselbe geblieben und auch die Probleme von der Bestatterin Blum spielen in einer ähnlichen Liga, was bei einer direkten Fortsetzung auch nicht verwundern dürfte.
Inhalt von TOTENFRAU – Staffel 2
Zwei Jahre sind vergangen, seitdem Blum nach dem Mörder ihres Mannes gesucht hat. Sie wohnt noch immer gemeinsam mit ihren Kindern und Reza in dem beschaulichen Ort in Tirol. Wegen eines Erbschaftsstreits muss eines der Gräber exhumiert werden, in dem Blum zusätzliche Leichenteile versteckt hat. Als die Polizei die Leichenteile findet, gerät Blum in den Fokus der folgenden Ermittlungen.
Resümee zu TOTENFRAU – Staffel 2
Ähnlich wie bei den vorangegangenen Folgen gibt es keine längere Einführungsphase bei der zweiten Staffel von TOTENFRAU, sondern es geht sehr schnell in die Handlung. Das ist gut umgesetzt und erzeugt direkt Spannung. Wer die erste Staffel der Serie gesehen hat, weiß, dass Blum und Reza in den Särgen teilweise fremde Leichenteile versteckt haben, und natürlich besteht durch die Exhumierung die große Gefahr, dass Blum erneut in den Mittelpunkt der Mordermittlungen gerät.
Während in der ersten Staffel die Eskalation langsam eintrat und Blum erst nach und nach immer rabiater und kompromissloser wurde, ist in der Fortsetzung die Eskalationsstufe direkt hoch. Blum hat ein wenig mit Reza, immerhin ehemaliger Soldat aus Syrien, trainiert und kann sich nun anscheinend mit einigem Erfolg gegen Auftragskiller und andere Kriminelle zur Wehr setzen. Inwieweit diese Entwicklung glaubhaft ist, sollte wohl jede für sich selbst entscheiden, es ist aber die meiste Zeit unterhaltsam, ihr zu folgen.
Die Staffel besteht erneut aus sechs einzelnen Episoden mit etwa 45 Minuten, und erneut gibt es neben der Haupthandlung ein paar Nebenhandlungen. Blum muss nicht nur vor der Polizei flüchten, sondern auch um die Sicherheit ihrer Kinder bangen, und die Handlung um die sogenannte Schneekönigin mit Plänen für Hotels und Skigebiete geht weiter. Am Ende der sechs Episoden kommt diesmal alles etwas besser zusammen und man kann einen roten Faden erkennen. Allerdings ziehen die Nebenhandlungen die Gesamthandlung deutlich in die Länge. Es gibt insgesamt drei Bücher zur Geschichte von Blum, und eventuell klären sich sämtliche Zusammenhänge in einer dritten Staffel auf, aber ob diese kommt, ist bei Netflix immer nicht garantiert.
TOTENFRAU bleibt weiterhin eine hochwertig produzierte Serie, die aber ebenfalls weiterhin an die Standard-Krimis aus Deutschland erinnert. Es ist schwierig, diesen Eindruck an etwas Bestimmtem festzumachen, aber die Mischung aus Machart und Schauspielerei lässt sofort auf eine deutsche Serie schließen.
Die Landschaftsaufnahmen sind zum Teil wieder sehr schön, aber die Natur von Österreich lädt auch einfach zu Aufnahmen dieser Art ein. Allerdings hat sich teils der mittlerweile beinahe typische für Netflix extreme Unschärfefilter eingeschlichen und in manchen Szenen ist bereits alles zehn Zentimeter neben dem Fokus extrem verschwommen.
Zusammengefasst ist die zweite Staffel von TOTENFRAU genau das, was man nach der ersten Staffel erwartet. Es bleiben die gleichen Stärken und Probleme: Die Episoden sind spannend, aber es gibt viel Nebenhandlung und die Produktion wirkt sehr deutsch. Wer die erste Staffel mochte, wird auch an dem Nachfolger seine Freude haben, alle anderen verpassen nicht viel.