Review: BAGMAN (2024)

bagman review
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Redaktion: 4.0

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3/10 (1)

Darsteller: Sam Claflin, Antonia Thomas, Caréll Vincent Rhoden
Regie: Colm McCarthy
Drehbuch: John Hulme
Länge: 90 min
Land:
Genre:
Veröffentlichung: 27. März 2025 (Heimkino)
Verleih/ Vertrieb: LEONINE
FSK: ab 16

Vorab eine kleine Warnung: BAGMAN ist nicht mit dem ähnlich klingenden Titel BAGHEAD zu verwechseln, der letztes Jahr erschien. Allerdings kann nicht ausgeschlossen werden, dass die beiden ein ähnliches Publikum ansprechen.

Wovon handelt BAGMAN?

Patrick McKee zieht mit seiner Familie an den Ort seiner Kindheit zurück, wo er nun für den Familienbetrieb im Holzgewerbe arbeitet. Dort erzählt man sich die Geschichte des Bagman, einer mythologischen Kreatur, die unschuldige Kinder in einen Sack sperrt und für immer mit sich nimmt. Patrick ist dem Wesen damals nur knapp entkommen und nun ist sein Sohn Jake in Gefahr.

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BAGMAN lehrt uns, dass ein Film nicht von Blumhouse produziert sein muss, um wie ein Blumhouse-Film zu wirken. Die hübsche Familie, ein semi-tragischer Subplot (finanzielle Probleme) und eine Art „Schwarzer Mann“, der wie eine Mischung aus Boogeyman, Rattenfänger von Hameln und Pennywise erscheint, werden hier als Bausteine aus dem Horrorbaukasten gezaubert und wirken so, als habe eine KI das Drehbuch geschrieben.

Wie immer gilt bei dieser Art Film: wenn du jung genug bist, dass du noch nicht viele ähnlich gelagerte Werke gesehen hast, könnte dir BAGMAN zusagen und wenn du sogar im Alter des Sohnes bist (ca. 5-6), wird er dir sogar schlaflose Nächte bereiten.

Frische Ideen solltest du hingegen nicht erwarten und auch wenn BAGMAN oberflächlich ok ist, wirst du beim genaueren Hinsehen zahlreiche störende Details bemerken.

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BAGMAN ist austauschbarer Schrecken

Dass Jake permanent mit einer von Patrick selbstgeschnitzten Holzflöte herumläuft – Holz ist im Film generell ein großes Thema -, in die er von Zeit zu Zeit bläst, damit aber nur schiefe, schrille Töne produziert, würde wohl alle Eltern dieser Welt dazu bringen, das Teil zu entsorgen. Das passiert hier zwar auch irgendwann, aber nicht, bevor der Zuschauer einen Hörsturz erleidet und verstanden hat, dass diese Monstrosität von Instrument irgendwie wichtig ist und man Jake in eine Liga mit der DER BABADOOK-Nervensäge steckt.

Davon abgesehen sieht der Kleine optisch zwar knuffig aus, wurde aber offenbar auch nur nach diesem Gesichtspunkt gecastet und wirkt immer wieder apathisch, wie eine sich bewegende Puppe, die man mal hierhin, mal dorthin setzt.
Die Eltern machen ihre Sache allerdings auch nicht merklich besser. Schauspielerisch ist keine Chemie zwischen Patrick und seiner Frau Karina zu spüren und dass die beiden Jake zu einem Zeitpunkt alleine schlafen lassen, als bereits mehr als deutlich wurde, dass jemand oder etwas ums Haus schleicht, macht ihre Figuren fragwürdig.

Für die Figurenzeichnung war Autor John Hulme verantwortlich, der mit BAGMAN aber sein erstes Spielfilmdrehbuch umsetzte, was einmal mehr zu merken ist. Aber auch Regisseur Colm McCarthy hatte schon bessere Tage, von ihm stammt nämlich der sehenswerte THE GIRL WITH ALL THE GIFTS, an den BAGMAN nicht rankommt.

bagman 2025

Und so passt es, dass die Neben-Geschichte um Patricks Geldsorgen und einen geplatzten Kredit gänzlich ins Leere läuft und man sich hinterher fragt, warum zur Hölle man sich seine Vorstellung einer selbst entwickelten Baumschneidemaschine (samt 3D-Animation) ansehen musste, wenn daraus rein gar nichts gemacht wird außer die Laufzeit zu füllen.

Was BAGMAN im Ansatz gut macht, ist die Mythologie des BAGMAN durch Rückblenden in Patricks  Kindheit zu erklären, der dem Wesen bereits nahekam. Hierdurch entsteht zumindest ein leichtes Stephen King-Feeling. Man mag auch hervorheben, dass der Beutel-Mann nicht etwa wie der Krampus die bösen Kinder in den Sack steckt, sondern die guten…aber reicht das als Alleinstellungsmerkmal?

Fazit zu BAGMAN

Man kann beim Filmen mehr falsch machen, als es BAGMAN tut, aber wenn selbst Jason Blum die schier industrielle Fertigung generischer Gruselschinken auf halbe Produktion gesetzt hat (dessen IMAGINARY ist übrigens ebenfalls ein passender Vergleich), ist die Zeit dieser 0815-Reißbrett-Filme vielleicht allmählich vorbei.
BAGMAN musst du jedenfalls nicht sehen, um den Eindruck zu erlangen, dass du ihn schon kennst.

Hier kannst du BAGMAN anschauen

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