Tote, die aus ihren Gräbern auferstehen, sind im Horrorfilm Dauergäste. Doch neben dem kompletten Zombie-Subgenre sind es manchmal auch dunkle Geschichten wie FRIEDHOF DER KUSCHELTIERE, FRANKENSTEIN oder INFINITY POOL, die das Thema aufgreifen.
REBIRTH – DIE APOKALYPSE BEGINNT gehört auch in diese Kategorie und kommt mit einem frischen Ansatz.
Wovon handelt REBIRTH – DIE APOKALYPSE BEGINNT?
In einer nicht allzu entfernten Zukunft gelingt es der Kirche jüngst verstorbene wieder auferstehen zu lassen.
Der erste, der davon profitiert ist Nicholas Martin, der bei einem von seinem Vater Stanley verursachten Autounfall ums Leben kam. Das Experiment glückt, Nicholas wird fortan verehrt und weitere Menschen können mit der neuen Methode dem Tod entkommen.
Die Beziehung von Stanley und seiner Frau Audrey kann die Wiedergeburt nicht heilen und bald lebt Stanley alleine, trinkt zu viel und verdient seinen Unterhalt als Priester für Online-Messen.
Doch dann hört er von einem gewalttätigen Wiederauferstandenen und seine Recherche zeigt, dass von diesen Menschen eine ernsthafte Gefahr ausgehen könnte.
Im Laufe der Handlung sammelt Stanley immer mehr Beweise, findet Mitstreiter, stellt fest, dass noch größere Gefahr droht und gerät bald selbst ins Visier finsterer Mächte.
Wiederauferstehung am Laptop, Kirche per Skype
REBIRTH ist ähnlich wie UNKNOWN USER und SEARCHING ein Desktop-Film, der uns also einen permanenten Blick auf den Computer von Stanley gewährt. Wir begleiten ihn zur virtuellen Messe, sehen seine Emails, lesen die Websites, die er liest und verfolgen seine Video-Calls.
Hier und da gibt es etwas Abwechslung, denn wenn der Rechner aus narrativen Gründen mal ausbleiben muss, übernehmen Überwachungskameras oder andere Found Footage – Elemente.
Diese Herangehensweise wird zwar relativ selten genutzt und hätte damit einen zusätzlichen Pluspunkt bilden können, wirkt aber hier oft deplatziert.
Denn das Thema der Wiederauferstehung, dem Umgang der Gesellschaft damit und den nicht absehbaren Folgen hätte man gerne eine größere Bühne spendieren dürfen.
REBIRTH spielt mit Tradition und Moderne
Gleichzeitig ist die Verknüpfung der katholischen Kirche, eine der traditions- und einflussreichsten Institutionen, die bekanntermaßen mit einer Auferstehung groß wurde, mit dem modernen Internet, das nicht weniger einflussreich ist, ein hübsches Spiel mit Kontrasten.
REBIRTH ist relativ schnell anzumerken, dass er ohne großes Budget entstand. Das macht ihn aber noch nicht unprofessionell und da es am Bildschirm viel zu lesen gibt, ist es erfreulich, dass Emails, Nachrichten und ähnliches komplett ins Deutsche übersetzt wurden.
Geld für Massenszenen und Bombast war aber nicht vorhanden und wenn doch mal eine volle Kirche gezeigt wird, dann eben online und mit Avataren.
Die Schauspieler sind ok und neben Dave Davis, den man aus THE VIGIL oder BOMB CITY kennt, hat auch Brad Greenquist einen Auftritt, womit sich gewissermaßen der Kreis schließt, denn der spielte 1989 den Victor Pascow in FRIEDHOF DER KUSCHELTIERE.
Fazit:
REBIRTH ist kein Horrorfilm, hat zu wenig Thrill für einen Thriller, zu wenig Action für einen Actionfilm und die Science kommt für einen Science Fiction-Film auch zu kurz.
Trotzdem ist von allem was da und es ist vor allem die Geschichte, die ihn über Wasser hält.
Bleibt die leidige Frage, was man hieraus mit etwas mehr Geld hätte machen können.
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