DOGMAN ist der neue Film vom französischen Regisseur Luc Besson, der seit den 80er Jahren im Filmgeschäft unterwegs ist. Mit Filmen wie LEON: DER PROFI oder DAS FÜNFTE ELEMENT hat er sein Können unter Beweis gestellt, wurde aber auch beispielsweise für VALERIAN – DIE STADT DER TAUSEND PLANETEN stark kritisiert. Sein neuer Film ist nun ein wilder Ritt durch verschiedene Genres und wurde als Eröffnungsfim des diesjährigen Fantasy Filmfests ausgewählt. Inspiriert wurde der Film durch einen Bericht, den Besson gelesen hat, und der von Eltern berichtet, die ihr Kind in einen Käfig gesperrt haben. Der Regisseur wollte der Frage nachgehen, wie sich solch ein Kind entwickeln könnte und wie es das Erlebte verarbeitet. Dabei rausgekommen ist DOGMAN.
Inhalt von DOGMAN
Douglas wird voller Blut und als Marylin Monroe verkleidet von der Polizei aufgegriffen. In seinem Transporter befindet sich eine Horde Hunde. Da die Polizei mit ihm zunächst nichts anzufangen weiß, ziehen sie die Psychologin Evelyn hinzu. Evelyn fragt wie Douglas in diese Situation gekommen ist und er beginnt von seinem Leben zu berichten, das bereits früh von viel Leid geprägt war.
Resümee zu DOGMAN
DOGMAN ist wahrscheinlich einer dieser Filme, die stark polarisieren und entweder geliebt oder gehasst werden. Für die einen mag die Mischung aus verschiedenen Genres gerade das Besondere ausmachen, während der Streifen dadurch für andere „nichts Halbes und nichts Ganzes“ wird. Es ist wirklich eine reine Frage des Geschmackes, denn handwerklich gesehen gibt es an DOGMAN nichts auszusetzen. Und Caleb Landry Jones spielt die Hauptrolle extrem überzeugend mitsamt einer Dragperformance eines Liedes von Édith Piaf.
Was ist DOGMAN also nun? Grob gesagt, erzählt der Film die Geschichte von Douglas Munrow, der als Kind von Vater und Bruder misshandelt und in den Hundezwinger gesperrt wurde. Nun ist er erwachsen, hat eine Behinderung und eine ganz besondere Beziehung zu Hunden, wie der Titel vermuten lässt. Douglas‘ Leben ist zwar schwer, DOGMAN aber kein reines Drama: Es gibt Einschläge von Horror (wenn er grausig misshandelt wird), Thriller (wenn eine Gang versucht Douglas umzubringen), beinahe Fantasy (wenn Douglas mit seinen Hunden kommuniziert) und ab und zu eine gute Prise dunklen Humor. Der Film von Besson erzählt die Geschichte eines Einzelgängers, der aufgrund seines Platzes in der Gesellschaft nicht immer im Bereich des Legalen bleibt.
Hierbei ergibt sich durch den recht ausschweifenden Erzählstil die ein oder andere Länge und kommt auf eine Laufzeit von fast zwei Stunden. Wahrscheinlich könnte gekürzt werden, aber es ist auch schön längere Szenen mit den Hunden zu sehen, die zwar die Handlung nicht unbedingt weiterbringen DOGMAN definitiv sehenswerter machen, sofern man den Vierbeinen etwas abgewinnen kann.
Wer einen knallharten Horrorfilm sucht, wird ihn in DOGMAN nicht finden. Wer sich aber mit dem Gedanken an eine einfühlsam erzählte Lebens- und Leidensgeschichte mit Einflüssen aus vielen Genres anfreunden kann, wird hier gut unterhalten.