
SHARK ISLAND. Name und auch Cover lassen die geneigte Zuschauerin hier auf unterhaltsamen Tierhorror mit bissigen Haien hoffen, ähnlich wie THE SHALLOWS oder 47 METERS DOWN. Die genannten Beispiele sind keine grandiosen Meisterwerke, aber eben doch unterhaltsam, und gerade im Hai-Genre gibt man sich damit gern zufrieden.
Mit SHARK ISLAND haben wir hier eine Veröffentlichung von Tiberius vorliegen, die mit unerfahrenem Regisseur (es ist Stephen Scruffy Edgewoods erster Film) und Cast versucht zu punkten. Ob das klappt, könnt ihr in unserem Review lesen.
Inhalt von SHARK ISLAND
Im paradiesischen Thailand soll auf einer abgelegenen Insel, der sagenumwobenen Shark Island, ein Fotoshooting mit einem teuren Schmuckstück stattfinden. Also werden eine Gruppe Models mit Fotograf, Agentin, Visagistin und Wächter des Colliers auf die Insel verfrachtet und merken bald, dass die Haie nicht die größte Gefahr für sie sind.
Resümee zu SHARK ISLAND
SHARK ISLAND hat alle Voraussetzungen für einen guten Hai-Horror: attraktive Menschen in Badekleidung, haiverseuchtes Wasser und keinen Handyempfang. Das Problem ist allerdings, dass der Fokus des Films trotz Namen und Aufmachung kein Haifilm ist. Im Grunde geht es um einen geplanten Diebstahl der teuren Halskette, die deren Besitzer angeblich verkaufen will. Das sollte man wissen, bevor man sich den Streifen anschaut und sich dann wundert, weshalb es kaum Angriffe durch die Knorpelfische gibt.
Die Geschichte um das Schmuckstück ist leider nicht unterhaltsam genug, um den Film zu tragen. Zum einen sieht das Collier recht unscheinbar aus, zum anderen gibt diese Handlung einfach nicht genug her, um einen Spielfilm zu füllen. SHARK ISLAND hat zwar nur eine Laufzeit von 81 Minuten, aber ist für das Geschehen trotzdem zu lang.
Viel Spielzeit von SHARK ISLAND wird mit Dialogen gefüllt. Diese Dialoge sind unsinnig und wirken durch die Synchronisation wie aus einem schlecht synchronisierten Porno. Dazu kommt, dass zu Beginn ständig ziemlich flach und nervig geflirtet wird und dies die Handlung überhaupt nicht weiterbringt. Zum Teil werden dadurch die verschiedenen Charaktere vorgestellt, aber sind wir ehrlich: Besonders tiefgründig sind die alle nicht und wirken ohnehin austauschbar.
Die Handlung ist zum Teil komplett unsinnig, wie beispielsweise wenn der Fotograf mit dem Fotoshooting weitermachen will, wenn die Halskette bereits abhanden gekommen ist. Immerhin soll diese mit den Models beworben werden.
Auch handwerklich kann SHARK ISLAND nicht überzeugen. Das fängt damit an, dass zu Beginn immer wieder Reggaemusik angespielt wird, obwohl das Ganze in Thailand stattfindet, geht weiter bei einer „Landkarte“, die aussieht, als sei sie bei einer Schnitzeljagd vom Kindergeburtstag geklaut, und endet damit, dass in aufeinander folgenden Szenen einer der Charaktere mal eine Kappe trägt, dann wieder nicht und nach dem nächsten Schnitt wieder. Das sind alles Sachen, die man übersehen könnte, wenn sie einzeln auftreten, aber so gesammelt wirkt es, als wäre der ganze Film lieblos zusammengeschustert worden. Unterstützt wird dieser Eindruck durch ständige Einschübe von willkürlich wirkenden Stockaufnahmen von Haien, die mit der Handlung nichts zu tun haben.
Alles in allem ist SHARK ISLAND ein Film, von dem man sich besser fernhält. Die Laufzeit ist zwar kurz, aber selbst diese ist verschwendete Lebenszeit, außer man findet schlechte Dialoge, zusammenhangslose Szenen und sehr wenig Haiangriffe für einen angeblichen Haifilm unterhaltsam.