Review: WINNIE THE POOH – BLOOD & HONEY (2023)

Winnie the Pooh - Blood and Honey kinostart 11.05.
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 5.5

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5/10 (25)

Darsteller: Nikolai Leon, Maria Taylor, Natasha Rose Mills
Regie: Rhys Frake-Waterfield
Drehbuch: Rhys Frake-Waterfield
Länge: 84 min
Land:
Genre: ,
Veröffentlichung: 11. Mai 2023 (Kino)
Verleih/ Vertrieb: Plaion
FSK: ab 18

Wir alle kennen ihn: Pu der Bär, der mit seinen Freunden im Wald lebt, gutmütig und langsam ist und gerne Honig nascht…
Doch was, wenn man Pu (oder eben Pooh im Englischen) alleinelässt und seine Trauer und Einsamkeit zu Zorn und Gewalt werden?

Da Disney nicht länger die Rechte an Pu und seinen Freunden besitzt, kann quasi jeder damit machen was er will und diese Chance nutzte Rhys Frake-Waterfield, indem er eine deutlich dunklere Geschichte erzählt.
Für gewöhnlich gehören wir nicht zu den Leuten, die Triggerwarnungen verteilen, aber WINNIE THE POOH – BLOOD & HONEY könnte euch ein paar Kindheitserinnerungen trüben.
Aber was solls? Euer Bild von Bill Cosby hat sich in den letzten Jahren vermutlich auch gewandelt.

Worum geht es in WINNIE THE POOH – BLOOD & HONEY?
Als Christopher Robin, der menschliche Freund von Pooh, Piglet (Ferkel) und Eeyore (I-aah) aufs College geht, verlässt er den Wald und seine lebendigen Stofftiere bleiben alleine zurück. Der folgende Winter ist hart und kalt und zwingt sie zu einer schrecklichen Tat.
Als Christopher viele Jahre später an den Ort seiner Kindheit zurückkehrt, erlebt er eine böse Überraschung…

WINNIE THE POOH – BLOOD & HONEY rezension

Die Horrorwelt hat aktuell einen neuen Mini-Trend:
für kleines Geld entstandene B- und Kunst-Movies kommen ins Kino. TERRIFIER 2 (den wir aufgrund einiger Parallelen das ein oder andere Mal als Vergleich bemühen werden) hat es mit einer Viertel Mio. Budget vorgemacht und steht bei 15 Mio $ Umsatz. SKINAMARINK brauchte nur 15.000 kanadische Dollar Einsatz, um 2 Millionen zu generieren.
Und WINNIE THE POOH – BLOOD & HONEY, der rund 100.000$ kostete, hat schon jetzt das 50-fache eingespielt.

Wer einen Orientierungspunkt benötigt, WINNIE THE POOH – BLOOD & HONEY ist im Grunde ein lupenreiner Slasher, daran ändert auch die ungewöhnliche Ausgangslage nichts.
Wir haben einige Teens/Twens, die ein paar gemütliche Urlaubstage in einem abgelegenen Haus verbringen wollen, wir haben maskierte Bösewichte, wir haben ansehnliche Kills.

Viel Rahmenhandlung gibt es hingegen nicht, bzw. dafür reichen die ersten Minuten aus, die in Form eines makabren Cartoons den Werdegang von Pooh nachzeichnet. Immerhin, wenig Geschichte, ist besser als eine dumme Geschichte und für diese Art Film absolut ausreichend.
Man kann darüber streiten, ob Humor einem solch absurd anmutenden Film gut gestanden hätte, aber davon wollte Schöpfer offensichtlich nichts wissen und präsentiert sein Werk ohne jegliches Augenzwinken.

Was wurde aus I-Aah?

winnie-the-pooh-blood-and-honey review kritik

Sprechen wir über die Menschen im Film.
Schauspielerisch standen Slasher noch nie im Ruf einen Oscar für Best Acting abzuräumen und damit wird WINNIE THE POOH – BLOOD & HONEY garantiert nichts ändern. Wenn z.B. Christophers Freundin gewürgt wird und Darsteller Nikolai Leon einen Meter daneben steht und theatralisch die Hand ausstreckt, aber darüber hinaus nicht eingreift, sieht das mehr nach sinnloser Regieanweisung als glaubwürdigem Verhalten aus.

Aber natürlich sprechen wir über einen Film, in dem übergroße Stofftiere Menschen töten, daher ist „Glaubwürdigkeit“ auch nicht oberstes Gebot.

WINNIE THE POOH – BLOOD & HONEY ist kurzer blutiger Spaß, mehr nicht

Apropos Stofftiere, die Masken (im Film sollen es natürlich keine Masken sein) von Pooh und Piglet sehen ebenfalls nicht glaubwürdig aus, sondern so, als würden zwei Männer Latexmasken tragen, die nicht mal sonderlich liebevoll gestaltet wurden. Eine echte Mimik lässt sich da nicht erkennen.
Wobei man natürlich sagen muss, dass das Fehlen von Gesichtsregungen auch schon andere Slashergrößen wie Jason Vorhees auszeichnete. Darüber hinaus ergibt es zweifelsohne Sinn, dass ein ehemaliger Teddybär eine monotone Ausdrucksweise mitbringt (was auch für die verbale Kommunikation gilt).

Die Gewalt im Film kann man ebenfalls als Slasher-typisch bezeichnen.
Da kommen einige Grausamkeiten mit Baumarktsartikeln zum Einsatz und die ziemlich austauschbaren Urlauber werden mal mehr mal weniger schnell und brutal massakriert.
Den puren Sadismus, den man unlängst in den TERRIFIER-Filmen sah, findet man aber nicht, während sich in der Darstellung wiederum das kleine Budget abzeichnet.

Winnie the Pooh - Blood and Honey 2023

Für wen ist WINNIE THE POOH – BLOOD & HONEY also gemacht?
1. Sicher nicht für Kinder, die Puh für einen freundlichen Bären halten
2. Für Slasher-Fans, die keine Angst vor B-Kunst haben und damit klarkommen, dass der Streifen nicht mehr Tiefgang als der Whirlpool hat, in dem eine Instagram-Silikonmaus Selfies aufnimmt.

Fazit: Trotz des Kinostarts wirkt WINNIE THE POOH – BLOOD & HONEY wie das, was man früher straight-to-video nannte. Der Film hat abgesehen davon, dass Autor A.A. Milne, von dem die Pooh- Kinderbücher stammen, wohl im Grabe rotiert, kaum Alleinstellungsmerkmale und keinen allzu hohen production value.

Sieht man ihn aber einfach als Waldhüttenslasher nerven immerhin keine kichernden Mutanten wie in WRONG TURN und die Laufzeit von unter 85 Minuten ist auch deutlich strammer als in TERRIFIER 2.

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