Alle Horrorfans werden schon mindestens einen Film dieser Art gesehen haben: Jemand findet einen mysteriösen Gegenstand, nimmt ihn mit nach Hause und es bricht komplettes Chaos aus, da dieser Gegenstand verflucht ist. Beispiele hierfür sind TANZ DER TEUFEL, OCCULUS oder auch ANNABELLE. Und auch ALL FUND AND GAMES hat einen verfluchten Gegenstand zum Thema, der das Leben von vier Teenagern zur Hölle macht und sie um ihr Leben kämpfen lässt. Mit Asa Butterfield (SEX EDUCATION, CHOOSE OR DIE), NATALIA DYER (STRANGER THINGS) und Laurel Marsden (THE POPE’S EXORCIST) haben zumindest drei von vier Hauptrollen bereits Erfahrung im Horrorgenre sammeln können. Für die beiden Regisseure Eren Celeboglu und Ari Costa ist es allerdings der erste Film in Spielfilmlänge. Wie das Duo sich schlägt, könnt ihr in unserem Review lesen.
Inhalt von ALL FUN AND GAMES
Die vier Fletcher-Teenager aus Salem geraten in die Fänge eines verfluchten Messers, nachdem der Jüngste im Bunde ein Messer aus einem verbarrikadierten Haus mitgenommen hat. Noch am selben Abend beginnt der Fluch sich der Familie zu bemächtigen und die Teenies müssen um ihr Leben kämpfen.
Resümee zu ALL FUN AND GAMES
Fangen wir mit dem Offensichtlichen an: ALL FUN AND GAMES erfindet das Rad nicht neu. Diese Art von Film kennen wir alle, und gut umgesetzt kann sie durchaus unterhaltsam sein. In diesem Fall spielt die Handlung in Salem, und so ist es nur naheliegen, dass sie auf irgendeine Weise mit den Hexenprozessen aus dem Jahr 1692 in Verbindung steht. Diese Verbindung ist allerdings recht oberflächlich, und eigentlich wird nur irgendein Grund gesucht, weshalb dieses Messer verflucht ist und die Ereignisse auslöst. So ein Vorgehen kennen wir als Genrefans natürlich, und das ist in Ordnung, sofern die folgende Handlung unterhaltsam ist.
ALL FUN AND GAMES beginnt mit einem verfluchten Messer und entwickelt sich dann nach und nach zu einem Slasher, mit leicht übernatürlicher Note. Dabei fallen die Teenies leider immer wieder durch unlogisches Verhalten auf. Beispielsweise lassen sie den psychisch angeschlagenen Jonah mit dem kiffenden Onkel im Haus zurück, kurz nachdem er mit einem Messer herumgefuchtelt hat und alle zum Mitspielen bei einem Spiel zwingen wollte. Jetzt sind Teenager nicht unbedingt für stets konsequentes Handeln bekannt, aber diese Situation ist so oder so unverständlich, da vor allem Billie als sehr verantwortungsbewusst dargestellt wird und es gerade sie ist, die dann auf die Party will. Hier passt etwas ganz und gar nicht zusammen.
Es gibt immer mal wieder Flashbacks in das alte Salem, wo man etwas zur Geschichte des verfluchten Messers lernt. Die Szenen tragen zwar zur Handlung bei, wirken aber zum Teil dilettantisch. Das Make Up erinnert sehr an eine spontane Halloween-Verkleidung und kann mit etwas Übung von Amateur*innen besser und glaubwürdiger umgesetzt werden.
Die Geschichte an sich ist relativ vorhersehbar und teilweise langwierig. Es dauert beispielsweise eine ganze Weile, bis die tatsächliche Handlung einsetzt, und davor wird man hauptsächlich Zeugin von kleinen Streitereien zwischen den Geschwistern. Nachdem der Fluch in vollem Gange ist, steigt die Spannungskurve zwar, aber wirklich aufregend wird der Streifen auch dann nicht. Die Kills sind allesamt nichts Neues, einige finden im Off statt und es gibt nur ein paar Blutspritzer zu sehen. Ein paar Spezialeffekte gibt es, und die sind okay, wenn man mal von einer Szene mitsamt Hexe absieht.
Alles in allem ist ALL FUN AND GAMES für ein Erstlingswerk – immerhin ist es der erste Spielfilm des Regie-Duos, in Ordnung. Man kann bei den ersten Schritten nicht direkt ein Meisterwerk erwarten, allerdings geht unterhaltsam und spannend anders. Wer sich gerne mit der Hexenthematik auseinandersetzen möchte, dem sei THE VVITCH oder als Klassiker THE BLAIR WITCH PROJECT ans Herz gelegt.