Special: Die besten australischen Horrorfilme

Die besten australischen Horrorfilme

Australien ist für Adrenalin-Junkies perfekt.
Auf keinem anderen Kontinent leben mehr giftige Tiere und wenn wenn du von keiner Spinne oder Schlange erledigt wirst, kümmtert sich vielleicht ein Hai um dich.
Ziehst du es vor, durch das Outback zu reisen, hast du auf den endlosen Straßen hoffentlich genug Wasser und einen Ersatzreifen mit, denn die Sonne brennt erbarmungslos und nicht jeder Einheimische ist dir wohlgesonnen. Selbst ein Känguru kann dir ein paar ordentliche Tritte verpassen.

Und gute Filme dreht man Down Under auch noch. Manche sind wohlbekannt, andere fliegen aber auch etwas unter dem Radar. Wir haben heute die besten australischen Horrorfilme zusammengestellt (zumindest denken wir das)

Wie immer gilt: nicht jeder der Filme ist im engsten Sinne Horror, aber wer Horror mag, sagst sicher zu Mystery, Thriller und harten Geschichtsstunden nicht Nein.

 

Die besten australischen Horrorfilme

THE DEVIL’S CANDY

Die Familie, die in ein altes Haus zieht und sich mit dessen Gespenstern auseinandersetzen muss, kennt man zu genüge. Die Heavy Metal – Anteile machen THE DEVIL’S CANDY aber zu etwas besonderem. Die Musik ist nicht nur Teil des Soundtracks (was nicht ungewöhnlich wäre), sondern spielt auch in Figuren und Story.
Nach THE LOVED ONES ist THE DEVIL’S CANDY der zweite Film von Regisseur Sean Byrne in dieser Liste.
Leider hat man seitdem nichts von Byrne gehört.

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WOLF CREEK

WOLF CREEK ist womöglich DER Signaturefilm für australisches Terrorkino und Schauspieler John Jarrett wurde im fortgeschrittenen Alter damit zur Horrorikone.
Den Fiesling verkörpert er aber auch mit Bravour und so ist WOLF CREEK zwar ein typischer „Bleib lieber daheim“-Film, wie sie Anfang des Jahrtausends angesagt waren, liefert aber neben feister Gewalt auch landschaftliche Gründe, doch mal bei Mick Taylor vorbeizuschauen.
Trotzdem: auch wenn viele behaupten, dass hier alles wahr ist, der Film ist nur extrem lose an reale Ereignisse angelehnt.
Teil 2 haut übrigens mehr auf die Kacke, ist dafür aber auch recht stumpfsinnig.

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DIE MORDE VON SNOWTOWN

Wer denkt, dass man nur DER GOLDENE HANDSCHUH riechen kann, war noch nie in Snowtown, einem widerlichen Vorort voller gescheiterter Existenzen.
Als der charismatische John dort auftaucht, ändern sich manche Dinge zum Besseren. Doch John ist ein Mörder.
Der Film beruht auf dem wahren Fall des 12-fach-Mörders John Bunting, der mit Hilfe einiger Bewohner (vermeintlich) Homosexuelle, Pädophilie und „Schwache“ Menschen tötete.
Ein hässliches Stück Film, dem selbst der Galgenhumor von DER GOLDENE HANDSCHUH fehlt.
Nehmt euch Sagrotan mit, bevor ihr nach Snowtown fahrt.

Die Morde von Snowtown

DER BABADOOK

Man kann DER BABADOOK hassen, weil Samuel wahrlich zu den großen Nervensägen der Filmgeschichte zählt. Wer den Film darauf reduziert, hat aber rein gar nichts verstanden, vor allem nicht, dass er mit einem netteren Kind nicht funktionieren würde.
Denn bei allen Schauern, die die Figur des Babadook, der aus einem dunklen Kinderbuch entsteht zwar vermittelt, ist der Film eben nichts für Jumpscare-Teenies, sondern eine doppelwandige Trauerbewältigung mit entsprechender Familiendramatik.

The Babadook Bild 1

THE HORSEMAN

Bitte nicht verwechseln mit HORSEMEN mit Dennis Quaid, der etwa zur gleichen Zeit erschien.
Hier geht es um Rache. Simple, altmodische Rache eines Vaters (der bezeichnenderweise als Kammerjäger arbeitet), der diejenigen, die er für den Tod seiner Tochter verantwortlich macht, zur Strecke bringen will.
THE HORSEMAN geizt nicht mit simpler Gewalt, stellt aber wie 7 DAYS auch die kritische Frage, ob Rache Gerechtigkeit bedeutet und ob sie Frieden bringt.

The Horseman

THE LOVED ONES

THE LOVED ONES ist der zweite (und bekanntere Film) von Sean Byrne und er weist eine Parallele zu THE DEVIL’S CANDY auf:
Der Stoff ist nicht neu. Gerade zu seiner Entstehungszeit in den späten 00er Jahren war jede Form von Folter angesagt und die gibt es auch hier. Aber Byrne gelingt im Rahmen des Bekannten eine stramme Inszenierung, die über dämliche US-Touris meet osteuropäische Foltermeister hinausgeht.

The Loved Ones Horrorfilme

TALK TO ME

Wie die Filme von Sean Byrne fällt auch TALK TO ME in die Kategorie: „war schon mal da, aber ist geil inszeniert“.
Da spielt es auch keine Rolle, ob man (wie hier) eine Hand oder (wie sonst 500x gesehen) ein Ouija-Brett zur Geisterbeschwörung hernimmt, aber TALK TO ME variiert eben ein paar Details, nimmt seine Figuren und Zuschauer ernst, lässt ein paar Fragen zur eigenen Interpretation offen und ist stark umgesetzt.

talk to me rezension

THE NIGHTINGALE

Nachdem Jennifer Kent mit DER BABADOOK die Welt der eindimensionalen Horrorschauer durcheinanderwarf, durfte man gespannt sein, was sie als nächstes tut.
THE NIGHTINGALE ist noch weniger typischer Horrorfilm, aber eine ausgesprochen brutale Geschichtsstunde des australischen Kontinents geworden und damit nicht minder sehenswert.

nightingale review

HOUNDS OF LOVE

Ähnlich wie bei WOLF CREEK war zu lesen, dass sich HOUNDS OF LOVE auf reale Ereignisse stützt.
Das ist man hier zwar eher bereit zu glauben, stimmt aber nur bedingt und erneut dienten die Taten zweier unterschiedlicher Serienmörder als grobe Vorlage.
HOUNDS OF LOVE erzählt die Geschichte einer Teenagerin, die von einem Paar entführt, missbraucht und gefangen gehalten wird.
Obwohl er stellenweise unangenehme Gewalt darstellt, ist dies keine reiner „da schaut her“-Streifen, sondern beschäftigt sich eingehend mit seinen Figuren.

hounds of love

LAKE MUNGO

Der vermutlich ruhigste Film dieser Liste, der sich vor allem über seine Atmosphäre definiert und in dem Trauer weit im Vordergrund steht.
Der im Mockunmentary-/Found Footage-Stil entstandene Mysterythriller, der zunächst von unheimlichen Ereignissen erzählt, die sich nach dem Unfalltod einer Teenagerin ereignen, hält aber verschiedene Wendungen bereit.

lake mungo

WYRMWOOD

Du brauchst nicht viel Geld, du brauchst geile Ideen.
Das muss das Credo der Brüder Kiah und Tristan Roache-Turner, denen sichtlich das volle Portmonee für WYRMWOOD fehlte, aber statt einem Standard-Zombiefilm ein trashiges, einfallsreiches Stück Spaß abliefert, bei dem die Tatsache, dass man aus Untoten Autobrennstoff gewinnen kann, nur einer der frischen Gedanken ist.
Teil 2 ist ebenfalls sehenswert.

wyrmwood roache

TODESSTILLE

Nicole Kidman, Sam Neill, Billy Zane und der Ozean. Mehr braucht es nicht für diesen kammerspielartigen Thriller, bei dem ein Ehepaar mitten auf dem Meer einen schiffbrüchigen aufnimmt, aber schnell feststellen muss, dass der nicht vorhat Dankbarkeit zu zeigen.
TODESSTILLE ist einer jener zeitlosen Filme, die vor fast 35 Jahren so gut funktionierte wie heute und vermutlich auch in weiteren 35.

todesstille

THE REEF

Hai- und Krokodil-Filme sind in Australien weit verbreitet (BAIT, BLACK WATER, GREAT WHITE, ROGUE), THE REEF zählt aber zu den besseren.
Und er zählt auch weltweit zu den besten Haifilme (was allerdings auch daran liegt, dass man die meisten getrost vergessen kann).
In THE REEF kentert die Yacht einiger Urlauber und während man hilflos beim Wrack herumpaddelt, stellt sich folgende Frage: Bleiben und auf Hilfe hoffen oder meilenweit durch von Haien bewohntes Gewässer schwimmen.

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THE FURIES

In der Welt der Slasher etwas Neues zu erschaffen, ist eigentlich weder möglich noch erwünscht. Aber THE FURIES greift alle möglichen Masken-Antihelden auf, stellt jedem eine junge Frau zur Seite (die nichts von ihrem „Glück“ weiß) und lässt die mit allerlei Gartenwerkzeug bewaffneten Hünen in einem grotesken Spiel aufeinander los.
Viel Handlung bietet THE FURIES nicht, auch kaum Suspense, dafür aber eine ungewöhnliche Herangehensweise, Blut und Action.

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LONG WEEKEND

Die 70er waren die Zeit des Öko-Horrors und auch wenn leider alle Warnungen ignoriert wurden, fällt auch LONG WEEKEND in dieses Subgenre.
Ein Ehepaar geht ein Wochenende in der australischen Wildnis campen und benimmt sich wie eine offene Hose. Doch die Natur schlägt zurück.
Hier ist es mal kein Chemiekonzern oder skrupelloser Holzfällertrupp, der die Umwelt zerstört, sondern die ganz normalen Idioten von nebenan, die z.B. mit einer brennenden Kippe einen Waldbrand entfachen. Auf der anderen Seite wehrt sich die Natur nicht in Form einer Riesenratte oder mutierten Ameisen, sondern scheint eine kollektive Abwehrhaltung einzunehmen.
Und damit ist LONG WEEKEND wohl realistischer als uns lieb sein kann.

Long-Weekend Die besten australischen Horrorfilme

THESE FINAL HOURS

Schon zu Anfang ist klar: jeder wird sterben. Denn ein riesiger Komet wird in wenigen Stunden auf die Erde prallen. Wer heute noch einen Vorrat Klopapier aus der Coronazeit besitzt, weiß, dass die Zivilisation schon vor dem Einschlag zusammenfällt.
Die einen beenden ihr Leben selbstbestimmt durch eigene Hand, andere feiern sich besinnungslos und wieder andere brechen alle Regeln und Gesetze, weil ohnehin nichts Konsequenzen hat.
In diesen letzten Stunden begegnen wir James, der auch kein Heiliger ist, aber ein Mädchen vor einem noch schlimmeren Schicksal rettet.

trespassers will bleed before they die

TRIANGLE

Regisseur Christopher Smith (CREEP, SEVERANCE) ist zwar Brite, Drehorte und Cast aber größtenteils australisch.
TRIANGLE begann als Geheimtipp, ist diesem Status aber inzwischen entwachsen.
Der Zeitschleifen-Mystery-Thriller, bei dem eine Gruppe Schiffsbrüchiger auf einem scheinbar verlassenen Kreuzfahrtschiff Hilfe sucht, ist smart inszeniert und mit Melissa George (30 DAYS OF NIGHT) und Liam Hemsworth (DIE TRIBUTE VON PANEM) prominent besetzt.

George-Triangle

VAN DIEMEN’S LAND

Wie hungrig müsstest du sein, um einen Menschen zu essen?
Der auf Tatsachen beruhende VAN DIEMEN’S LAND (ein anderes Wort für Tasmanien), zeigt uns eine Gruppe von Strafgefangenen auf der Flucht, die zwar dem Arbeitslager entkommen konnten, aber nun ohne Nahrung durch die karge Wildnis streifen, bis die Versuchung zu groß wird.
Nicht nur das Thema ist grimmig, die Sonne scheint hier auch nie.

van diemens Land

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